Austria
2015
11
Gruselabenteuer in Tschechien
Das düstere Herbstwetter fordert die Liebhaber von Geheimnissen und Gruselgeschichten zu Ausflügen zu Mysteriösen Orten auf. Wenn Sie auf der Suche nach grauenhaften Geschichten über Vampire und Hexen sind, sollten Sie sich nach Tschechien begeben.

Vampire auf dem Friedhof in Žďár nad Sázavou

Falls Sie Vampirlegenden lieben, besuchen Sie den unteren Friedhof in Žďár nad Sázavou (Saar). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand hier ein Ritual der Vernichtung eines Vampirs statt, bei dem es sich um den Verwalter des Großgrundbesitzes in Žďár, Alois Ulricht, handeln sollte. Der verhielt sich sehr hart zu seinen Untergebenen, sowohl während seines Lebens, als auch nach seinem Tod. Die hiesigen Bewohner zogen den Scharfrichter von Jihlava hinzu, auf dessen Anordnung das Grab geöffnet wurde. Zur Überraschung aller Anwesenden wurde ein Körper gefunden, der keine Anzeichen der Verwesung aufzeigte. Der Scharfrichter nannte Ulrich beim Namen, der öffnete die Augen und setzte sich. Der Untote lachte den Geistlichen mit seiner Beschwörung aus und so schlug ihm der Scharfrichter den Kopf ab und lies seinen Körper mit Kalk überschütten. Einige Mysterienforscher schreiben Ulrichs postmortales Toben dem architektonischen Konzept des Friedhofs zu. Der Bau ist auf dem Grundriss eines Dreiecks gegründet - dem Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit. Der Grundriss der Kirche sollte einen menschlichen Schädel darstellen. Alles zusammen stellt das kabbalistische Symbol der Vollkommenheit und des Siegs von Leben über Tod dar.

Tor zur Holle auf der Burg Houska

Dunkle Geheimnisse verbirgt die Burg Houska in Nordböhmen. Diese gehört wahrscheinlich zu den ältesten Burgen auf dem tschechischen Gebiet. Man weiß jedoch nicht, wann genau sie erbaut wurde, von wem und zu welchem Zweck. Der Bau hat nämlich einen nicht strategischen Standort - in der Umgebung war weder die Landesgrenze, noch ein Handelsweg, die Burg hatte keinen direkten Zugang zu Wasser. Was sollte sie also schützen? Einigen Sagen nach, wurde Houska nicht zum Schutz der Umgebung erbaut, sondern im Gegenteil, um die Außenwelt vor irgendetwas von innen zu schützen. Unter der Burg soll sich nämlich das Tor zur Hölle befinden! Obwohl man nicht genau weiß, wo der Eingang zur Hölle verborgen ist, können die Besucher zumindest eine geschnitzte Teufelsexposition besichtigen, über die sich vor allem Kinder freuen werden.

Seelenprozession bei der Höhle Býčí skála

Die südmährische Höhle Býčí skála (Stierfelsen) wurde in der Bronzezeit und vielleicht sogar früher, als Opferplatz genutzt. Im 19. Jahrhundert wurde hier das sogenannte Hallstatt-Begräbnis aus dem 5. Jahrhundert vor Christi entdeckt - das Grab eines Großherrn, dem in die Unterwelt 40 Mädchen, Diener und Pferde folgten.  Der Verurteilte wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt, die Frauen wurden grausam zu Tode gefoltert und die Pferde in Stücke zerhackt. An Býčí skála binden sich, vielleicht als Erinnerung an das grauenhafte Ritual, Sagen über geheimnisvollen Gesang und Schreie, die durch die Höhle hallen. Es wird erzählt, dass aus der Höhle in dunklen Nächten eine geheimnisvolle Seelenprozession hervorkommt, die beim Tagesanbruch zum Ort ihrer letzten Ruhe zurückkehrt. Die Höhle ist für die Öffentlichkeit nur während der offiziellen Tage der offenen Türen zugänglich, die Umgebung einschließlich des hohen Felsens dem angeblich negative Energie entspringt, können Sie jedoch jederzeit besichtigen.

Hexentreffen bei Petrovy kameny

Interessiert Sie das Übernatürliche und zugleich sind Sie ein Skifan? Dann fahren Sie nach Hrubý Jeseník, der sich im Osten Tschechiens befindet. Über den beliebten Pisten ragt die Felsformation Petrovy kameny (Petersteine) empor, die Sie sich nicht nur bei einer Skifahrt, sondern auch bei einer Wanderung auf den umliegenden Kammwegen ansehen können. Im 17. Jahrhundert, in der Zeit der Hexenprozesse, wurde angenommen, dass sich auf den Petersteinen Hexen zu ihrem Sabbat treffen um den Satan heraufzubeschwören und hier ihre dunklen Hexereien zu treiben. Im Felsen sind gegenwärtig vor allem viele seltene Pflanzenarten zu Hause.

Iglauer Unterwelt

Mit Sagen umwoben sind auch die unterirdischen Gänge unter der ehemaligen Bergstatt Jihlava (Iglau). Die 50 000 m2 einehmenden und 25 Kilometer langen Katakomben sind die zweitgrößten in Tschechien. Die düsteren, sich fast unter der ganzen Stadt und unter den meisten Denkmälern erstreckenden Gänge erweckten seit jeher die Vorstellungskraft der hiesigen Einwohner. So entstanden Legenden von der eingemauerten Nonne oder von dem geheimnisvollen Spukgeist mit einem schmalen Hals und Helm oder mit kurzem, gerade geschnittenem Haar, der sogar von einem TV-Reporter e gefilmt wurde. Andere Sagen erzählen von verborgenen Räumen mit einem See, dessen Tiefe nicht gemessen werden kann oder von einem geheimen Raum mit zwölf Särgen und goldenen Kreuzen. Die Unterwelt ist von April bis Oktober täglich zugänglich, über den Rest des Jahres können Besuchstermine für Gruppen vereinbart werden.

Spukhaftes Prag

In der Hauptstadt finden Sie Gespenster imMuseum der Prager Sagen und Gespenster. Sie erfahren, was es sich mit der Herstellung des künstlichen Menschen - Golem auf sich hat, der angeblich auf dem Dachboden der Altneuen Synagoge verborgen ist. Die Ausstellung des Museums erzählt auch die Geschichte von Faust, der einen Vertrag mit dem Teufel geschlossen hat. Ein Bestandteil der Ausstellung ist auch die Unterirdische Geistergasse, die an das mitternächtliche Prag erinnert. In der Gasse begegnen Sie 25 bekanntesten Prager Gespenstern. Das Museum ist täglich, von 10 bis 22 Uhr geöffnet.