Austria
2019
08
Zwei neue UNESCO-Weltkulturerbestätten
Tschechien hat in diesem Jahr gleich zwei neue Unesco-Welterbestätten begrüßt das Erzgebirge, auf Tschechisch „Krušnohoří“, und das Gestüt Kladruby nad Labem in Ostböhmen, eine gute Stunde von Prag entfernt. Ab sofort gehören somit insgesamt 14 tschechische Orte und lebendige Kulturformen zum Welterbe der Unesco. Tschechien ist eines der Länder mit der höchsten Anzahl an Unesco-Welterbestätten überhaupt.
Die Unesco-Welterbestätte Erzgebirge teilt sich Tschechien mit dem Freistaat Sachsen: Die Montanregion mit ihrer 850-jährigen Bergbau-geschichte verbindet die beiden Länder seit jeher. Bereits im 12. Jahrhundert baute man hier Silber, Zinn und Uran ab, im Laufe der Jahrhunderte prägte der Bergbau die Gegend als eine weltweit einzigartige montane Kulturlandschaft. Mit der Aufnahme in die Liste der Unesco-Welterbestätten würdigt das Komitee den „universellen Wert“ des Bergbaugebiets.

Für Reisende bietet die Montanregion viel Abwechslung. Stillgelegte unterirdische Gänge und Stollen lassen sich heute auf geführten Erkundungstouren entdecken. Auf Wander- und Radwegen begeben sich Aktivsportler und Erholungssuchende auf die Spuren der Bergleute durch die Gebirgslandschaft und im Winter laden die schneeweißen Skipisten zur Abfahrt ein. In den umliegenden Städten erfahren Interessierte Wissenswertes über die Geschichte des Bergbaus in der Region. Wer entspannen möchte, macht einen Ausflug in eines der nahegelegenen Kurbäder. 

Das Gestüt Kladruby nad Labem gehört ab sofort ebenfalls zu den nun insgesamt 14 Unesco-Welterbestätten und immateriellen Kulturerbe-Traditionen Tschechiens. Vor über 500 Jahren gegründet, werden auf dem Gestüt die „Altkladruber“ gezüchtet – eine weltweit einzigartige Pferderasse. Die Schimmel wurden früher als Zeremonien-Pferde bei Hofe eingesetzt und noch heute verkauft das Gestüt seine Pferde von hier aus in die ganze Welt.

Beim jährlichen internationalen Trabrennen um den RudolphPokal erleben Besucher die Schimmel in Aktion, und auch auf dem Fest zum Tag des Kladruber-Pferdes im Mai kommt man den Tieren ganz nah. Interessierte und Pferde-Freunde können bei einem Rundgang über das Gestüt zudem viel Wissenswertes über die Kladruber erfahren.

Im zugehörigen Schloss versetzt man sich in die Zeit von Kaiser Franz Joseph und seiner Gemahlin Sissi zurück, die seinerzeit hier residierten. Weiterhin gehören historische und moderne Stallungen, das Forsthaus sowie ein Aussichtsturm zum Gelände. Freunde von Märchenfilmen sollten das Museum in der ehemaligen Kutscherremise nicht verpassen: Hier ist unter anderem der Pferdeschlitten aus dem Klassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zu besichtigen.
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