Die diesjährige European Destination of Excellence steht fest. Bad Luhačovice in Ostmähren setzt sich mit seinem Projekt „Well, well … Kurbad Luhačovice“ als beste tschechische EDEN-Destination 2019 durch.
Der diesjährige EDEN (European Destination of Excellence)-Wettbewerb, der auf nachhaltigen Tourismus setzt und zugleich weniger bekannte europäischen Regionen in den Fokus rückt, stand heuer unter dem Motto „Kur und Well-being“. In der Tschechischen Republik bewarben sich zwölf Destinationen um diesen Titel, sechs schafften es in das engere Finale: Kašperské hory (Pilsner Region) mit seinem Böhmerwald Kräuterbad, Franzensbad (Karlsbader Region) mit Great Spaso f Europe, das Thermalium Teplice, die Region Broumovsko mit dem Projekt „Broumovsko – Meditation, Joga und magisches Adršpach“, das Hl. Kateřina Resort in der Region Vysočina und das Kurbad Luhačovice in Ostmähren.

Diese sechs Finalisten wurden von einer Fachkommission, die sich aus Mitgliedern des tschechischen Ministeriums für regionale Entwicklung, CzechTourism, dem Verband der Kurbäder, der Vereinigung der Kurstädte und der Wirtschaftsuniversität zusammensetzt, besucht. In der Beurteilung wurden die Einzigartigkeit des Produkts, die Qualität der Dienstleistungen, die Nachhaltigkeit sowie die Zugänglichkeit der Destination zum Lebensraum berücksichtigt.  

Der Sieger, das Kurbad Luhačovice im Landschaftsschutzgebiet der Weißen Karpaten, wurde im Rahmen des heurigen Forums für Tourismus in Brünn verkündet. Bad Luhačovice ist das viertgrößte und eines der schönsten Heilbäder in Tschechien, rund 180 km von Wien entfernt. Der einzigartige Reichtum dieses Heilbads sind die natürlichen mineralhaltigen Heilquellen, die saubere Luft und das günstige Klima. Aufgrund seines hohen Gehalts an Mineralstoffen und der Anreicherung mit Kohlendioxid wird das hiesige Heilwasser als eines der wirksamsten in ganz Europa angesehen.  

Auf dem Gebiet von Luhačovice entspringen 13 natürliche Mineralquellen, von denen die Aktiengesellschaft Heilbad Luhačovice zehn verwaltet. Die natürlichen, sehr stark mineralisierten Karbonat- und Jod-Hydrogen-Chloridnatrium-Brunnen enthalten vor allem Natrium, Kalzium, Magnesium, Eisen und in erheblichem Maß gelöstes Kohlendioxid. Die bekanntesten von ihnen sind die Vinzenz-, die Otto-, die Alois-, und die Dr.-Šťastný-Quelle. Ihre Namen stammen vor allem von den Mitgliedern des Adelsgeschlechts Serenyi, der einstigen Besitzer der Herrschaft, auf deren Ländereien sich die Quellen befanden. Man nutzt sie zu natürlichen Kohlensäuregasbädern, Inhalationen und zur Trinkkur.  

Das Heilwasser der bekannten Vinzenzquelle wird als Inhalationsmittel in fast allen Inhalatorien in Tschechien eingesetzt. Ihre Wirkung direkt aus der Quelle ist jedoch unersetzlich. Die Luhačovicer Mineralwässer wurden vom tschechischen Gesundheitsministerium als zur Heilbehandlung des Bewegungsapparats geeignetes Jodwasser anerkannt.  

Die systematische Nutzung der Mineralquellen zu Heilzwecken hat eine mehr als 300-jährige Tradition. Im Jahr 1669 veröffentlichte der Brünner Arzt Johann Hertod im Anzeiger der Wiener Universität unter dem Titel Tartare Mastix Moraviae eine „Geißel gegen Sedimente“ – eine Charakteristik der Quellen mit Empfehlungen für deren Nutzung zur Behandlung bestimmter Krankheiten. Im Jahr 1776 nahm der Wiener Biochemiker Prof. Cranz eine chemische Analyse der Luhačovicer Mineralwasser vor und veröffentlichte deren chemische Zusammensetzung. Er bezeichnete sie als zu den wirksamsten in Mitteleuropa gehörend – dank ihres hohen Gehalts an Mineralstoffen und der starken Durchsetzung mit CO2. Die Grundlagen des modernen Kurwesens in Luhačovice wurden 1902 geschaffen, als auf Initiative des Arztes und damaligen Kurdirektors František Veselý die Aktiengesellschaft Bad Luhačovice gegründet wurde. In den folgenden Jahren erlebte der Kurort eine großartige Entfaltung, neue Hotels, Pensionen und Heileinrichtungen wurden erbaut. Viele davon stammen aus der Feder des slowakischen Architekten Dušan Jurkovič sowie weiterer bedeutender Architekten und wurden in das staatliche Verzeichnis der Kulturdenkmäler aufgenommen. 

Heute werden in Luhačovice Atemwegeerkrankugen, Krankheiten des Bewegungsapparats, Nervenkrankheiten, Erkrankungen des Verdauungsapparats, Kreislauferkrankungen, Diabetes sowie onkologische Fälle nach Abschluss der Komplexbehandlung behandelt. Und wer seinen Wellness- oder Kuraufenthalt gleich zu Hause beginnen möchte, hat jeden Sonntag die Möglichkeit, den Transfer Wien – Luhačovice zum one-way Preis von 28 EUR zu nützen.
p-a-eden-2019