Austria
2024
05
Die Region Vysočina - ein bisher unentdecktes Juwel inmitten Tschechiens
Wussten Sie, dass die Region Vysočina maßgeblich von einem der genialsten Architekten der Barockzeit geprägt wurde, von Jan Blasius Santini-Aichel, der einen eigenen Stil erschaffen hat: die sogenannte Barockgotik?
Eines der bedeutendsten Bauwerke dieser Art ist sicher die Wallfahrtskirche auf dem Grünen Berg (UNESCO-Welterbe) und das nur wenige Gehminuten entfernte Schloss in Žďár nad Sázavou, beides Werke des genialen Architekten Jan Blasius Santini-Aichel. Johann Santini-Aichl entstammte einer um 1650 aus Cadempino nach Böhmen zugewanderten Steinmetzfamilie. Neben Kilian Ignaz Dientzenhofer zählte er zu den herausragenden Baumeistern des böhmischen Spätbarock. In seinen Bauten verband er barocke und gotische Stilelemente und schuf damit den als Barockgotik bezeichneten Baustil. Zwei seiner UNESCO Bauwerke sind heute in der UNESCO Welterbe Liste eingeschrieben, die Wallfahrtskirche auf dem Grünen Berg und das ehem. Zisterzienserstift im mittelböhmischen Kuttenberg (Kutná Hora) – Sedlec. Unmittelbar neben der Wallfahrtskirche liegt das Schloss Žďár nad Sázavou (ehem. Kloster) der Familie Kinský, in das wieder Leben eingekehrt ist: so kann man etwas im Barockturm übernachten, das Museum der Neuen Generation mit einem Audioguide besuchen oder aber man kommt zu einer der zahlreichen Veranstaltungen: zu den wichtigsten zählt das Festival Korespondance, zum Thema zeitgenössischer Tanz, Bewegungstheater und neuer Zirkus, das heuer bereits zum 12. Mal von 11.07.-14.07.2024 stattfindet.

Die Region Vysocina bietet abgesehen von der Wallfahrtskirche auf dem Grünen Berg noch zwei weitere UNESCO Welterbe-Stätten, die historische Altstadt Telč, die auch mährisches Venedig genannt wird, da zwei Teiche die Altstadt umschließen. Die Altstadt besteht aus einem der schönsten und größten Marktplätze Mitteleuropas, sowie einem Renaissanceschloss mit original erhaltenen Kassettendecken. Das Schloss ist seit heuer neuerdings ganzjährig zu besichtigen und bietet einen neuen Besucherrundgang, das Schlossmuseum. In der Nähe von Telč liegt das Schlosshotel Zámek Třešť, das nach aufwändiger Renovierung seit Kurzem wieder eröffnet ist. Das Schlosshotel umgibt ein großer englischer Landschaftspark. Třešť ist aber auch bekannt für seine großen Landschaftskrippen, die jedes Jahr aufs Neue immer wieder aufgebaut werden. Eine davon ist ganzjährig im s.g. Schumpeterhaus zu sehen. Von Weihnachten bis 02. Februar kann man sich dann auf Kripperlroas begeben.

Jeden Tag vom 26. Dezember bis 02. Februar von 09:00 bis 12:00 und von 13:00 bis 18:00 Uhr sind die Krippen in den Häusern in Třešť ausgestellt und können von der Öffentlichkeit besucht werden. Seit 2005 kann man sich offiziell auf Kripperlroas begeben. Die Tradition des Krippenbaus und der Krippenaussttellung in den Häusern hat in Třešť aber eine über 200 Jahre fortdauernde Tradition.

Weiters ist das jüdische Viertel in Třebíč sowie die Basilika des heiligen Prokop ebenfalls UNESCO-Welterbe. Die Basilika vereint auf eindrucksvolle Art romanische und gotische Elemente. Das jüdische Viertel in Třebíč besteht aus 12o Wohnhäusern, einem jüdischen Friedhof mit über 3000 Grabmälern und 2 Synagogen. Außer Jerusalem ist es das einzige der jüdischen Kultur gewidmete Flächendenkmal, das UNESCO Welterbeschutz hat.
 
Das Resort Svatá Kateřina gehört zu den größten Ayurvedaresorts in Mitteleuropa. Es liegt in 730 m Seehöhe, umgeben von wunderschöner Natur und ist komplett autofrei. Die lokale Heilquelle ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt und seit dem 18. Jh. wird die Heilquelle nachweislich genutzt. 2019 erhielt der 1.600 m große Ayurvedapavillon die prestigeträchtige Auszeichnung: Bauwerk des Jahres 2019. Das Resort bietet in Kooperation mit der Kairali Ayurveda Group authentisches Ayurveda an und ist idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, so z.B. nach Jihlava.

Die Region Vysočina ist aber auch Heimat von Gustav Mahler. 1860 wurde der Komponist in Kalischt (Kaliště) geboren und zog wenig später mit seinen Eltern in die Stadt Iglau, die das Zentrum der deutschsprachigen Iglauer Sprachinsel war. Mit sechs Jahren gab er bereits selbst Unterricht und komponierte erste Stücke, die jedoch nicht erhalten sind. Mit 15 Jahren ging er nach Wien, wo er zum Dirigenten und Operndirektor aufstieg. Zu seiner Ehre findet heuer von 18.05.-22.09.2024 in Jihlava (Iglau) bereits der 23. Jahrgang des Internationalen Festivals Die Musik von Tausenden Mahler statt. Das Partnerfestival in Österreich ist das Allegro Vivo Festival. Das Festival findet heuer von 18.05.- 22.09.2024 statt.
Mehr Informationen gibt es unter https://jihlava.cz/festival/.