Austria
2020
03
Osterinspiration aus Tschechien entdecken
Gerade die Osterfeiertage gehören zu den Lieblingszeiten für einen Besuch Tschechiens. Touristen aus allen Ländern der Welt sowie die Einheimischen wollen sich die einzigartige Frühjahrsatmosphäre von Ostermärkten in Prag oder Frühlingsfesten in anderen tschechischen Städten und auf Burgen und Schlössern nicht entgehen lassen. Auf die Großveranstaltungen muss dieses Jahr verzichtet werden, doch nicht auf die besondere Osterstimmung. Hierzu unsere Tipps und Inspiration aus Tschechien für Zuhause oder einen Frühlingsspaziergang in der Natur.

Für Zuhause:

Ostereier schmücken – vom Kind bis zum Profi

Mit den Kleinsten kann man Ostereier ganz einfach schmücken – bekleben, bemalen oder in einem Farbensud färben lassen - am besten natürlichen Ursprungs (in einem Wasser-Essig-Sud werden je nach Farbenwunsch Zwiebelschalen, Rote Bete, Spinat oder Brennnessel, Heidelbeeren oder Hagebutten mitgekocht. Um auch ein natürliches Muster zu gewinnen, kann man die Eier mit einem Baum- oder Blumenblatt auf der Schale befestigt in einer dünnen Strumpfhose in dem Farbensud kochen lassen.

In Tschechien gehören die Ostereier allerdings in der ersten Linie nicht in die Hände der Kinder, sondern der Erwachsenen. Am Ostermontag schenken Frauen die schön dekorierten Eier Männern, womit sie sich für das „Verjüngungsritual der Osterrute“ bedanken. So waren früher die einzelnen Motive und Farben der Ostereier von großer Bedeutung und das rote Ei war für den liebsten Jungen oder Mann aufbewahrt. Traditionelle Dekorationstechniken sind: Reliefzeichen mit Wachs, Batik, Bekleben mit Stroh, Drahtverzierung oder Kratzen.

Ostermenü

Im Frühjahr sehnt sich der Körper richtig nach neuer Energie und Frische aus der Natur, die anfängt, grün und bunt zu werden.  In der tschechischen Natur findet man unterschiedliche gesunde grüne Geschmacksverstärker, wie zum Beispiel junge Brennnessel, die besonders gut in einem der beliebten Osterrezepte schmecken – der Osterfüllung. Am besten versorgt man sich mit dieser Köstlichkeit am Gründonnerstag.
 
Es bleibt aber nicht nur bei „grünen Gerichten“. An Ostern wird auch süß gebacken. Zu den süßen Oster-Leckereien gehört auch der „Mazanec“, das Osterbrot – eine Art runder Brotlaib aus süßem Hefeteig mit Rosinen und Mandeln. Außerdem gibt es noch den sogenannten „Velikonoční jidáš“ (= „Osterjudas“), der aus einem anderen Hefeteig zubereitet wird. In Erinnerung an das Opfer Jesu werden Osterlämmer gebacken, die mit Zucker- oder Schokoladenguss und farbigen Schleifen verziert werden.
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In der Natur

Während die Frauen mit Kindern zu Hause gekocht und gebacken und den Haushalt geschmückt haben, haben sich die Männer am Ostersonntag in die Natur begeben, um dort Weidenzweige geschnitten, aus denen sie eine Osterrute (Ostergerte) geflochten haben.  Am Vormittag des Ostermontags gehen Jungen und Männer von Haus zu Haus und schlagen symbolisch Mädchen und Frauen mit den Osterruten, um ihnen die Naturkraft und junge Energie zu vermitteln. Dafür bekommen sie nicht nur die Ostereier, sondern auch andere Leckerbissen, je nach Region auch Obstbrand oder Likör und von jeder (unverheirateten) Frau wird eine Schleife an die Osterruten angebunden. Nach 12Uhr dürfen die Mädchen und Frauen auch „etwas Gutes“ für die Männer tun, so werden die Männer mit kaltem Wasser (evtl. mit Essig oder Parfüm) begossen. Dieses Jahr müssen sich Frauen höchstwahrscheinlich nur auf ihre (Ehe-)Männer verlassen, mit denen sie den Haushalt teilen und mit kaltem Wasser begießen sollten sie nicht nur die Männer, sondern kurz auch sich selber, denn das Abhärten stärkt bekanntlich das Immunsystem. Die Osterrute kann man nach der traditionellen Verwendung am Ostermontag im Garten oder im Blumentopf einpflanzen und nächstes Jahr am besten mit Ostereiern schmücken.
p-a-osterinspiration