Das Jan Kotěra Jahr in Tschechien bietet eine Reihe von Ausstellungen, kommentierten Führungen, Vorträgen, Exkursionen und anderen Veranstaltungen in Prag, Hradec Králové, Zlín, Prostějov und anderen Orten, wo der berühmte Architekt bemerkenswerte Bauten hinterlassen hat. Das detaillierte Programm ist zwar noch in Vorbereitung, auf einen Spaziergang zu Kotěras Gebäuden kann man sich aber schon jetzt aufmachen – und wird den ganzen Weg über von bekannten Denkmälern über eine in der Prager Kunsthalle Mánes geplante Ausstellung bis hin zu Kiosken begleitet werden.
Kioske, fragt man sich überrascht? Ja, tatsächlich: Der Architekt Jan Kotěra (1871–1923) entwarf nicht nur elegante Paläste, noble Villen und imposante Museumsgebäude, sondern auch winzige Gebäude, die man beim Vorbeigehen manchmal kaum wahrnimmt. Eben solche sind die vier gemauerten Kioske mit kreisförmigem oder ovalem Grundriss, welche die Prager Brücke im Zentrum von Hradec Králové auf beiden Seiten der Elbe umgeben. Details zu der im Jahr 1910 errichteten Brücke findet man online im Architekturführer der ostböhmischen Metropole.
Für den renommierten Architekten wurde 1910 eine eigene Schule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste geschaffen, sodass Kotěra für seine ursprünglichen Position an der Hochschule für angewandte Kunst Jože Plečnik, seinen slowenischen Freund aus Wiener Studienzeiten, einlud.
In der Villa Trmal kann man besonders gut die Kombination aus geometrischen Ornamenten des Jugendstils, englischer Landhausarchitektur und slawischer Traditionen beobachten: mit Fachwerkgiebeln und Dachgauben, bemalten und geschnitzten Giebeln, Erkern und hohen Schornsteinen. Nicht zu übersehen ist auch der schön angelegte Garten mit einer Vielzahl an Wegen und Ziersträuchern und einem von Kotěra entworfenen Holzstall für Haustiere.
Die Villa Trmal können Sie – wie auch ähnliche Objekte – einschließlich ihrer Innenräume besichtigen. Ihr einstiger Besitzer, der Direktor der öffentlichen Handelsschule František Trmala, verkaufte sie bereits 1911 wieder, heute ist sie Eigentum des Stadtbezirks Prag 10. Nach erfolgter Rekonstruktion befindet sich hier das Kotěra-Architekturzentrum, das regelmäßig Ausstellungen, Konzerte, Vorträge und Expertenbegegnungen organisiert. Wenn Sie nach interessanten Veranstaltungen im Kotěra-Jahr suchen, schauen Sie ins Programm und besuchen Sie die Ausstellung „Jan Kotěra – Lehrer des Wohnens“. So lernen Sie noch weitere Kotěra-Villen und Familienhäuser kennen, wie das Haus des Bildhauers Stanislav Sucharda in Bubeneč, Máchas Villa in Bechyně, Marks Villa in Holoubkov, Herbens Villa in Hostišov und viele weitere.
Professor Kotěra und seine Schüler
Jan Kotěra, führender Vertreter der tschechischen Architekturmoderne, wurde am 18. Dezember 1871 in Brno (Brünn) geboren. Nach dem Abitur studierte er Architektur bei der bedeutendsten Persönlichkeit der mitteleuropäischen Architektur, Professor Otto Wagner an der Wiener Akademie der Künste. Möglich wurde dies insbesondere durch die Unterstützung von Johann Franz Freiherr Mladota von Solopisk, bei dem sich Kotěra noch während des Studiums mit der Gestaltung seines Familiensitzes, dem Schloss Červený Hrádek sowie mit einem Entwurf eines frühen Jugendstil-Familiengrabes auf dem Friedhof in Kosová Hora südlich von Prag revanchierte. Ab seinem 27. Lebensjahr leitete Kotěra das Atelier an der Hochschule für Angewandte Kunst in Prag (UMPRUM) und bildete die nächste Generation hervorragender Architekten aus. Zu seinen Schülern und Mitarbeitern gehörten u.a. Bohuslav Fuchs, Pavel Janák, Josef Gočár, Otakar Novotný, der Schöpfer des Prager Villenviertels Ořechovka, sowie Jaroslav Vondrák und Jaromír Krejcar. Vor allem bekannt ist Jan Kotěra als bedeutender Vertreter des Jugendstils, der Moderne und der Architekturstile der Zwischenkriegsmoderne, einschließlich Avantgarde und Funktionalismus.Für den renommierten Architekten wurde 1910 eine eigene Schule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste geschaffen, sodass Kotěra für seine ursprünglichen Position an der Hochschule für angewandte Kunst Jože Plečnik, seinen slowenischen Freund aus Wiener Studienzeiten, einlud.
Inspiration: Englisches Landhaus mit Garten
Kotěras frühe Werke sind noch deutlich vom Wiener Jugendstils beeinflusst: Er entwarf das erste Jugendstilgebäude in Prag, das Peterkův-Haus am Wenzelsplatz oder den Pavillon in den Kinský-Gärten, wo 1902 eine Ausstellung mit Werken des französischen Bildhauers August Rodin stattfand. Mit der Zeit entwickelte Kotěra jedoch seine eigenen Stil, in dem graues Mauerwerk oder glasierte Ziegel eine Rolle spielten. Zu dieser Zeit entstand die Villa Trmal, die ähnlich wie die Villen Müller, Winternitz, Bílek und Rothmayer ein herausragendes Beispiel für die Prager Villenarchitektur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist.In der Villa Trmal kann man besonders gut die Kombination aus geometrischen Ornamenten des Jugendstils, englischer Landhausarchitektur und slawischer Traditionen beobachten: mit Fachwerkgiebeln und Dachgauben, bemalten und geschnitzten Giebeln, Erkern und hohen Schornsteinen. Nicht zu übersehen ist auch der schön angelegte Garten mit einer Vielzahl an Wegen und Ziersträuchern und einem von Kotěra entworfenen Holzstall für Haustiere.
Die Villa Trmal können Sie – wie auch ähnliche Objekte – einschließlich ihrer Innenräume besichtigen. Ihr einstiger Besitzer, der Direktor der öffentlichen Handelsschule František Trmala, verkaufte sie bereits 1911 wieder, heute ist sie Eigentum des Stadtbezirks Prag 10. Nach erfolgter Rekonstruktion befindet sich hier das Kotěra-Architekturzentrum, das regelmäßig Ausstellungen, Konzerte, Vorträge und Expertenbegegnungen organisiert. Wenn Sie nach interessanten Veranstaltungen im Kotěra-Jahr suchen, schauen Sie ins Programm und besuchen Sie die Ausstellung „Jan Kotěra – Lehrer des Wohnens“. So lernen Sie noch weitere Kotěra-Villen und Familienhäuser kennen, wie das Haus des Bildhauers Stanislav Sucharda in Bubeneč, Máchas Villa in Bechyně, Marks Villa in Holoubkov, Herbens Villa in Hostišov und viele weitere.