101 km Kammweg durch die Böhmische Schweiz

Ende April eröffnet ein neuer Wanderweg durch die Böhmische Schweiz, der Touristen auf den höchsten Tafelberg des Landes -  Děčínský Sněžník (Tetschener Schneeberg), und weiter nach Děčín und Růžový hřeben nach Hřenskp, durch attraktive Orte des Nationalparks führt. Der Kammweg ist ein Teil der Strekce vom Berg Praděd (Altvater) in Mähren bis nach Aš, die westlichste tschechische Stadt an der deutschen Grenze.

Wie der Name (tschech. Hřebenovka, dt. Kammweg) schon sagt, verläuft der Kammweg hauptsächlich über die Kämme der Region. Bevor Straßen gebaut wurden, wurden solche Wege häufig für allgemeine Transportzwecke verwendet. Heute werden sie hauptsächlich von Touristen genutzt und verbinden Ausflugsziele, Berghütten, Aussichtspunkte und dergleichen.

„Dies ist ein einzigartiger Fernwanderweg, der für alle aktiven Touristen gedacht ist, die die schönsten Orte auf die gesündeste Weise genießen möchten - zu Fuß“, sagte Miroslav Kokta von der Gemeinnützigen Gesellschaft České Švýcarsko (Böhmische Schweiz). Auf dem Wanderweg können Touristen die Aussicht auf den Elbe-Canyon genießen und am Kleinen Prebischtor oder an der Felsenburg Šaunštejn vorbeiwandern.

Hřebenovka ist eine der Neuheiten des Gemeinnützigen Gesellschaft, der die kommende Tourismussaison in der Böhmischen Schweiz wiederbeleben will, wo im vergangenen Jahr ein Großbrand ausbrach. Wegen des Brandes ist zum Beispiel die berühnte Edmunds Schlucht nocht nicht zugänglich. Der größte Waldbrand in der Tschechischen Republik brach im vergangenen Jahr am 24. Juli aus und hat sich auf 1060 Hektar erweitert. Der Umsatzrückgang nach dem Brand erreicht 600 Millionen Kronen.

In Tschechien gibt es mehrere Fernwanderwege. Z.B. Stezka Česka (der Wanderweg Tschechiens) ist die erste offizielle Durchquerung der Tschechischen Republik, die den westlichsten und östlichsten Punkt der Republik verbindet. Dieses nichtkommerzielle Projekt wurde von einer Gruppe von Enthusiasten in Zusammenarbeit mit dem Klub der tschechischen Touristen gegründet. Sie besteht aus einer Nord- und einer Südroute, die jeweils etwa 1.000 km lang sind und rundherum ungefähr der tschechischen Grenze folgen.

60 Jahre des Nationalparks Riesengebirge

Am 17. Mai 2023 jährt sich die Gründung des Nationalparks Riesengebirge (Krkonoše) zum 60. Male. Dieses wichtige Jubiläum wird das ganze Jahr über gefeiert. An das Beschützen der Risengebirgsflora bereits in der K.u.K-Monarchie gedacht. So feiert man dieses Jahr auch das 120. Juiläum einer solchen ersten Verordnung.

Die Verwaltung des Nationalparks plant von Mai bis September spezielle Nachmittage in sieben Städten und Dörfern im Riesengebirge im Sinne der Begegnung mit Anwohnern. Dabei werden Spiele mit Riesengebirgs- und Umweltthemen für Kinder vorbereitet sowie Konzerte gegeben. In sieben Kirchen finden Konzerte mit klassischer Musik statt, die von Trompetern der NP-Verwaltung und Musikern der Karel Halíř Basic Art School in Vrchlabí gespielt werden. In Vrchlabí (Hohenelbe) gibt es am 19. Mai die Hauptveranstaltung der Feierlichkeiten. Naach dem Nachmittagsprogramm können sich Gäste hier u.a. auf abendliches Video-Mapping aus der Geschichte des Riesengebirges und des Nationalparks freuen, das auf die Südfassade des ehemaligen Augustinerklosters, des zukünftigen Besucherzentrums, gestrahlt wird.
Das neue Besucherzentrum wird im Herbst eröffnet

Neues Besucherzentrum öffnet im Herbst

Die Eröffnung des Besucherzentrums für die Öffentlichkeit im Herbst dieses Jahres ist der zweite große Höhepunkt der diesjährigen geplanten Feierlichkeiten. Das Gebäude des ehemaligen Augustinerklosters, später Sitz des Krkonoše-Museums der NP-Verwaltung, ist seit Oktober 2017 für die Öffentlichkeit geschlossen. In der Zwischenzeit wurde das gesamte Gebäude umgebaut, es entstand im Architektenbüro des renommierten Architekten Prof. Roman Koucký. Enstatnden ist u.a. ein neuer Eingang und im Inneren befindet sich eine neue Ausstellung, die die Geschichte des Riesengebirges dokumentiert, sowohl in Bezug auf die einzigartige Natur als auch in Bezug auf das Zusammenleben von Natur und Mensch.

In Podyjí (Thayatal) wurde ein neuer grenzüberschreitender Wanderweg eröffnet

In Podyjí nahe dem österreichischen Hardegg wurde aim April ein neuer Wanderweg eröffnet, der Touristen auf vier Kilometern entlang der Dyje (Thaya) auf der tschechischen und österreichischen Seite der Grenze führen wird. Einen Siegel der Zusammenarbeit zwischen dem tschechischen Nationalpark (NP) Podyjí und dem österreichischen Nationalpark Thayatal stellte die Eröffnung der Fußgängerbrücke über die Thaya am Ort U poustevníka (Zum Einsiedler) dar. Es handelt sich um einen Teil des Projektes Mosty k sousedům (Brücken zum Nachbarn). 
Podyjí gehört zu den Naturjuwelen Tschechiens und Österreichs. „Die Thaya ist zwar ein Grenzfluss, aber die Natur hat sich hier unabhängig von der staatlichen Grenze auf beiden Seiten kontinuierlich entwickelt. Deshalb haben wir hier einen Wanderweg angelegt, der an der Brücke über die Thaya in Hardegg beginnt und endet“, sagt Radek Štěpánek aus der Verwaltung des NP Podyjí.
Auf der österreichischen Seite folgt man mehr oder weniger den bereits markierten Wanderwegen entlang des Flusses Dyje bis zum Ort U poustevníka, wo sich eine Höhle und ein Felsvorsprung befinden. Nach Überquerung der Fußgängerbrücke wandert man auf dem neu markierten Weg auf tschechischer Seite, der zuvor wirtschaftlich genutzt wurde. An der Stelle, wo jetzt die Brücke steht, war früher eine Furt.

Nichts für Radfahrer

Die Projektleiter wollten den Besuchern einen neuen Teil des Nationalparks zugänglich machen und führten sie an Orte, die bereits vom Menschen geformt wurden, nicht in die wertvollste Ruhezone. Deswegen ist der Pfad  ausschließlich für Fußgänger, nicht für Radfahrer.

Das Projekt wurde bereits vor der Covid-Pandemie erstellt und hatte noch seinen zweiten Teil. Bei Hardegg flussaufwärts sollte eine weitere Fußgängerbrücke angelegt werden, und der Pfad sollte die Form einer Acht bekommen, mit der historischen österreichischen Stadt in der Mitte. „Aber der große Anstieg der Preise für Baumaterialien und Arbeiten hat diesen Teil des Projekts auf unbestimmte Zeit verschoben, aber ich glaube, dass wir diesen Teil verwirklichen werden“, sagte Štěpánek.

Der NP Podyjí wurde 1991 auf dem Gebiet des ehemaligen Landschaftsschutzgebietes gegründet, er ist der einzige in Mähren. Auf österreichischer Seite wurde der Nationalpark erst im Jahr 2000 gegründet. Es ist eine einzigartige Natur einer gut erhaltenen Flussschlucht ohne menschliche Besiedlung mit wärmeliebenden Wäldern und Pflanzen.