Germany
2023
Tschechische Skigebiete für die neue Saison aufgerüstet
Skigebiete in Tschechien entwickeln und modernisieren ihre Dienstleistungen für Kunden weiter und investieren in diesem Jahr zusammen mit Investitionen in energiesparende Technologien, mit denen sie den möglichen Schwankungen des Wetters und der Energiepreise begegnen, mehr als 1 Milliarde Kronen (mehr als 40 Mio EUR). Die Winterurlauber können sich in dieser Skisaison auf zahlreiche Neuheiten freuen, wobei die Preise für Skipässe praktisch auf dem Niveau des Vorjahres ggeblieben sind.
Laut der aktuellen Meinungsumfrage des tschechischen Verbands der Bergresorts (AHS) planen bis zu 77 % derjenigen, die im Winter in die Berge fahren, auch in diesem Winter in die tschechischen Berge zu reisen. Zudem steigt die Zahl derer, die längere Zeit in den winterlichen Bergen verbringen möchten – der Anteil verlängerter Wochenenden und einwöchiger Aufenthalte ist auf ca. 60 % gestiegen.

Neue Pisten und Seilbahnen

Zu den wesentlichen Neuerungen gehört der Bau mehrerer Abfahrtsstrecken und zweier Seilbahnen. Besucher können sich auf neue oder erweiterte Abfahrten freuen – so können beispielsweise in Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) im Riesengebirge zwei völlig neue Pisten genutzt werden, die die Grundlage für die Verbindung zwischen St.Peter und Medvědín bilden werden. Auch im Gebiet Dolní Morava entstand in diesem Jahr eine neue Piste, mit einer Länge von 3,7 km ist sie die längste in Tschechien. In Bílá in den Beskiden wird ein neuer beheizter Sechssitzer mit Windschutzscheibe in Betrieb genommen, der den bestehenden Viersitzer ersetzen wird, und in Orlické Záhoří im Adlergebirge wird ein Viersitzer mit einer Länge von über 1400 m in Betrieb genommen.

Besucher können sich auf bessere Dienstleistungen durch neue Betriebsgebäude und Investitionen in der Service sowie Erweiterung des Dienstleistungsportfolios freuen. Auch die Digitalisierung der Systeme wird weiterentwickelt, insbesondere des Online-Verkaufs von Skipässen und der Rervierung beim Verleih. 

Skigebiete investieren nicht nur in die Erhöhung des Servicekomforts, sondern auch in Effizienz und Nachhaltigkeit

Die diesjährigen Investitionen der Skiresorts in der Wintersaison übersteigen 1 Milliarde CZK. Die Skigebiete wollen Besuchern Wintererlebnisse und Skifahren im erwarteten Umfang und in höchster Qualität bieten. Deshalb fließen neben wichtigen Projekten zur Pistenanbindung und dem Bau neuer Seilbahnen die meisten Mittel in Technologien, die eine höhere Effizienz, einen geringeren Energieverbrauch und ein besseres Wassermanagement ermöglichen, was in Zeiten von immer wichtiger für die Nachhaltigkeit des winterlichen Bergsports wird Klimawandel.

Auch in diesem Jahr wurde erheblich in den Bau von Lagertanks investiert, in die Anschaffung neuer Schneekanonen und -stangen, die immer effizienter und wirtschaftlicher werden, die Effizienz der technischen Beschneiung hat sich in den letzten 10 Jahren allein verdoppelt. Der Einsatz der modernsten SNOWSAT-Technologie nimmt zu, die mithilfe von Satelliten (GPS) die Schneehöhe an einem bestimmten Ort zentimetergenau misst. Auf diese Weise können die Skigebiete die Qualität der Pisten verbessern, Strom und Kraftstoff sparen und gleichzeitig bei der Beschneiung schonender mit dem Wasser umgehen.

Die Effektivität der technischen Beschneiung wird auch durch Wasserreservoirs unterstützt, die Wasser aus Niederschlägen, Frühjahrstau und Schnee sammeln. Sie vervielfachen die Effizienz der Beschneiung und schonen gleichzeitig kleinere Gewässer. Sowohl Skigebietsbetreiber als auch Wasserverwalter sind sich über die Vorteile der Wasserreservoirs einig, und es ist klar, dass diese Wasserspeicher dem gesamten Skigebiet und der Region helfen können. Sie tragen dazu bei, Wasser in der Natur zu speichern und es auch abzukühlen. Ihr Beitrag liegt nicht nur in der Erfassung natürlicher Niederschläge zur Beschneiung, sondern auch als Wasserquelle beim Löschen von Bränden in unzugänglichem Berggebiet oder als Brauchwasserquelle in der Trockenzeit.
Bisher haben die tschechischen Skigebiete 35 Wasserpeicher gebaut. Durch den Bau von weiteren 30-50 Wassertanks würde sich das Gesamtvolumen der Wasserspeicheranlagen erhöhen, so dass diese sehr nachhaltigen Quellen bis zur Hälfte der gesamten für die technische Beschneiung verwendeten Wassermenge decken würden. 

Die Skipasspreise liegen praktisch auf Vorjahresniveau

Für alle Skiliebhaber ist es eine gute Nachricht, dass die Preise für Skipässe in dieser Saison im Wesentlichen gleich bleiben oder denen des letzten Jahres sehr ähnlich sind. Zwei Drittel der Skizentren hielten an den Preisen des letzten Jahres fest, der Rest erhöhte und senkte die Preise, wobei die Unterschiede sich zwischen -4 % bis +2 % bewegen. Die meisten Skigebiete verwenden Mindest- und Höchstpreise (entweder gleitend oder differenziert nach unterschiedlichen Terminen der Wintersaison). Auch in diesem Jahr verstärken Skigebiete den Trend zu flexiblen Skipasspreisen und Preisnachlässen beim Online-Kauf. Der frühzeitige Kauf von zu Hause aus spart Skifahrern Zeit und Geld, während Skigebiete die Anzahl der Skifahrer auf den Pisten besser regulieren können.

Die Tschechen erkennen die Bedeutung des Bergtourismus für die Regionen an

Fast 78 % der Tschechen sind der Meinung, dass der Betrieb von Bergresorts mit zugehörigen Dienstleistungen wie Restaurants, Unterkünften, Vermietungsbüros usw. wichtig für den Lebensunterhalt der Menschen vor Ort und den Erhalt von Arbeits- und Geschäftsmöglichkeiten in den tschechischen Grenzregionen ist.
Tatsächlich sind in den Berggemeinden, die überwiegend in Grenzgebieten liegen, bis zu 45.000 Menschen in der Tourismusbranche beschäftigt. Darüber hinaus werden nach dem Multiplikatormodell für jede im Skigebiet ausgegebene Krone weitere 7 CZK für Folgeleistungen im Berggebiet hinzugerechnet. Die sozialen und wirtschaftlichen Vorteile des Tourismus sind daher für diese Gebiete von wesentlicher Bedeutung.

„Um die touristische Wintersaison in Tschechien zu unterstützen, hat CzechTourism unter anderem die Kampagne „Unexpected traditions“ (Außergewöhnliche Traditionen) in 13 Ländern auf der ganzen Welt, darunter auch in Deutschland, gestartet. 


Die größte Investition der Saison - Projekt „Verbindung“ („Propojení“)

Das Skiareal Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) im Riesengebirge investiert dreihundert Millionen Kronen (ca. 12 271 350 EUR) in die kommende Wintersaison.

In diesem Jahr können sich die Besucher des größten Skigebiets im Riesengebirge (bzw. ganz Tschechien) auf erweiterte blaue Pisten freuen, vor allem aber auf zwei brandneue Pisten, alle mit modernster technischer Beschneiungsanlage. Dies ist die erste Phase der geplanten Verbindung beider Teile des Špindlermühle-Skigebiets. Es handelt sich um die Verbindung der Spindlermühlsgebiete Svatý Petr-Hromovky und Mědvědín-Horní Mísečky.
Zu diesem Zweck sind zwei Seilbahnen geplant, der Bau neuer Pisten, die Erweiterung oder Verbesserung bestehender Pisten, die Errichtung einer neuen Beschneiungsanlage, zu der auch der Bau einer Pumpanlage von der Elbtalsperre gehört. Das Zentrum dieses Verbindungsprojektes ist der  derzeitige Parkplatz P1, der sich zwischen der Kläranlage Spindlermühle und dem östlichen Rand des Labská-Stausees befindet.
 
Im Rahmen des Projekts „Verbindung“ sind 2023 folgende Pisten entstanden:
    Nová Přehradní sjezdovka (Neue Talsperrenpiste) - rot
    Nová Lesní sjezdovka (Neue Waldpiste)
    Rozšíření modré ve Svatém Petru (Erweiterung der blauen Piste in St.Peter)
    Rozšíření Vodovodní (Erweiterung der Vodovodní-Piste)
 
Vorteile des Projektes:
Welchen Nutzen wird das Projekt für Spindlermühle haben?
Sichereres Skifahren
Erhöhung der Sicherheit der Skigäste durch eine gleichmäßigere Verteilung über das Gebiet, mehr Platz auf den Pisten, mehr Skifahren und mehr Sportarten – weniger Warteschlangen an den Liften.
Weniger Autos und weniger Emissionen
Die Belastung durch den Autoverkehr wird in den Eingangsbereich von Špindlerův Mlýn weitergeleitet;  Beseitigung der Belastung des Stadtzentrums durch Kunden, die mit Autos, Skibussen oder Taxis zwischen Teilen des Gebiets reisen; Verringerung der Intensität des Autoverkehrs im Zentrum von Spindlermühle; Reduzierung von Emissionen und anderen Schadstoffen sowie Stress durch überfüllte Straßen, Steigerung der Aufenthaltsqualität und Zufriedenheit der Gäste und Dauerbewohner.
Verkehrsberuhigung in der Stadt
Erhöhung der Sicherheit bei der Fortbewegung in der Innenstadt durch Reduzierung der Intensität des Autoverkehrs, mehr Platz für Fußgänger, langfristige Beruhigung der Innenstadt und deren „Rückkehr“ zu Fußgängern.
Sozioökonomische Vorteile
Erhalt und Ausbau der Arbeitsplätze des wichtigsten Arbeitgebers vor Ort, Schaffung von Vorteilen für die stabile Entwicklung der örtlichen Gemeinde und der gesamten Region, Förderung einer aktiven Freizeitgestaltung und positive Wirkung auf Kinder und Jugendliche.

Mehr Informationen

Aktuelle Informationen über die tschechischen Berge inkl. Wetterbericht, Schneebedingungen, Webcams, Infos über die Pisten und Skiloipenkilometer sowie Unterkuntsmöglichkeiten: Holidayinfo.cz (auch auf Deutsch) 

Projekt Verbindung in Spindlermühle: https://www.skiareal.cz/informace/o-nas/projekt-propojeni