Germany
2018
03
Pressenewsletter März 2018
In unserem neuen Pressedienst informieren wir unter anderem über folgende Themen: Zahlen – wohin die Deutschen in Tschechien reisen Prager Frühling im Zeichen der Jubiläen Reise in die Glanzzeiten der Fotografie - 10 Jahre Museum Fotoatelier Seidel in Krumau Märkte und Feste zu Ostern in Tschechien Europas Blogger entdecken Ostrava - internationales Treffen im Juli Neues Besucherzentrum für Naturschutzgebiet Soos  

Bäderdreieck ist bei Deutschen beliebt

Viele asiatische Touristen zieht es nach Südböhmen

Mit fast zwei Millionen deutschen Touristen verzeichnete Tschechien 2017 ein Allzeithoch. Gegenüber 2016 lag der Zuwachs bei 3,9 Prozent. Seit 2013 wuchs die Zahl der deutschen Gäste um rund ein Drittel. Zwar ist Prag auch für deutsche Gäste das mit Abstand beliebteste Reiseziel, doch andere Regionen holen langsam auf. Sehr gefragt ist das Böhmische Bäderdreieck. Dort stieg die Zahl der deutschen Touristen im vergangenen Jahr um fast neun Prozent. „Es gelingt uns zunehmend, die Vielfalt des Landes zu präsentieren und die Neugierde auf andere Regionen zu wecken“, so Markéta Chaloupková, die Direktorin von CzechTourism in Deutschland.

Tschechiens Statistikamt zählte 2017 rund 10,2 Millionen ausländische Besucher, ein Plus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwa 1,95 Millionen Touristen kamen aus Deutschland, dem wichtigsten ausländischen Quellmarkt. Nach deutlichen Rückgängen im Zuge der Ukraine-Krise ist die Zahl der russischen Gäste 2017 wieder um rund 37 Prozent auf etwa 550.000 gestiegen. Damit liegt Russland nach den Nachbarländern Slowakei und Polen auf Platz vier der ausländischen Besucher. Noch höher war das Wachstum bei den chinesischen Touristen. Ihre Zahl stieg 2017 um fast 40 Prozent auf rund eine halbe Million. Weitere 700.000 Besucher kamen aus Südkorea, Taiwan und Japan. Wachsender Beliebtheit erfreut sich Tschechien als Reiseziel auch bei den eigenen Bürgern. Die Zahl der Inlandstouristen wuchs 2017 ebenfalls um neun Prozent auf einen neuen Rekordwert von 9,9 Millionen. 
Während rund zwei Drittel aller ausländischen Gäste nach Prag reisten, zog es 2017 nur rund 46 Prozent der deutschen Touristen in die tschechische Hauptstadt. Gut 17 Prozent aller deutschen Gäste besuchten 2017 das Böhmische Bäderdreieck mit den weltberühmten Kurorten Karlsbad, Marienbad und Franzensbad. Dort zählte man insgesamt 336.000 deutsche Gäste, ein Plus von fast neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit stellt Deutschland dort etwa die Hälfte aller ausländischen Gäste. Auf Platz zwei liegen die Russen. Deren Zahl ist 2017 um gut 20 Prozent auf etwa 83.000 gestiegen.
Hoch im Kurs steht bei deutschen Gästen das böhmische Bier. Denn in die Heimat des Pilsener Urquells zog es 2017 knapp 120.000 deutsche Besucher, das entspricht etwa sechs Prozent aller Tschechien-Reisenden. Gegenüber dem Vorjahr wuchs die Zahl um rund acht Prozent. Zu den touristischen Zielen in der Pilsener Region gehört neben der Bierstadt Pilsen auch ein Teil des Böhmerwalds. Ebenfalls rund 120.000 deutsche Besucher zählte man 2017 in der Region Hradec Králové (Königgrätz), die auch das Riesengebirge mit bekannten Ferienorten wie Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) umfasst. Der Zuwachs dort lag allerdings nur bei rund zwei Prozent. Um gut sieben Prozent auf fast 100.000 wuchs hingegen die Zahl der deutschen Gäste in der Region Liberec (Reichenberg) im Isergebirge. Ein Plus von fast neun Prozent erreichte 2017 die Region Ústí nad Labem (Aussig), zu der touristische Zentren wie die Böhmische Schweiz und das Osterzgebirge gehören. Dort empfing man rund 93.000 Gäste. Zu ihnen gehören auch die Touristen, die am Elberadweg unterwegs waren.
Die südlichen und östlichen Landesteile Tschechiens zählen im Vergleich dazu deutlich weniger Touristen aus Deutschland. So wurde die Weinbau-Region Südmähren mit der zweitgrößten Stadt Brünn sowie den UNESCO-Welterbestätten Valtice (Feldsberg) und Lednice (Eisgrub) von rund 63.000 deutschen Gästen besucht. Dieses Gebiet liegt hingegen bei den tschechischen Touristen an der Spitze der Beliebtheitsskala und wird auch von sehr vielen Gästen aus den Nachbarländern Polen und Slowakei besucht.
Eine Besonderheit ist die Region Südböhmen. Dort liegen die Chinesen bei den ausländischen Besuchern an der Spitze. 2017 zählte man dort knapp 80.000 deutsche Gäste, aber 101.000 Touristen aus dem „Reich der Mitte“. Ihre Zahl stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 40 Prozent. Zu ihnen gesellten sich weitere 100.000 Besucher aus anderen Ländern Asiens. Die weitaus meisten asiatischen Besucher zieht es in die kleine barocke Bilderbuchstadt Český Krumlov (Krumau), die zum Welterbe der UNESCO zählt. Zur Region gehören auch andere touristische Ziele wie der Böhmerwald, der Lipno-Stausee oder die Bierstadt České Budějovice (Budweis).
In diesem Jahr möchte Markéta Chaloupková die Zahl von zwei Millionen deutschen Touristen überschreiten. Das Land feiert den 100. Geburtstag der Gründung des ersten tschechoslowakischen Staates und lädt seine ausländischen Besucher zum Mitfeiern ein. Im ganzen Land finden aus diesem Anlass, Konzerte, Ausstellungen und Feste statt. Das runde Jubiläum ist für die Direktorin von CzechTourism auch ein Anlass, auf Orte und Regionen zu blicken, die bisher nicht so stark im Fokus der ausländischen Touristen sind. So schufen in Brünn junge Architekten neue Gebäude im Stil des Funktionalismus, die heute als Ikonen des modernen Bauens gelten. Königgrätz wandelte sein Stadtbild und wurde als „Salon der Republik“ berühmt. Im südmährischen Zlín schuf Tomáš Bat’a sein Schuh-Imperium und ließ für seine Beschäftigten die erste funktionalistische Stadt der Welt erbauen. Im mittelböhmischen Mladá Boleslav (Jungbunzlau) zeigt das Automuseum den Aufstieg von Škoda zur Weltmarke. Einen Aufschwung erlebte auch die nordböhmische Glas- und Schmuckindustrie. Ihre Geschichte wird im Glas- und Schmuckmuseum von Jablonec nad Nisou (Gablonz an der Neiße) erzählt.
Hohe Erwartungen setzt die Chefin von CzechTourism in den neuen böhmischen Teil des Goldsteigs. Bereits im Juni sollen die 600 Kilometer langen Wanderrouten durch die Pilsener Region und Südböhmen eröffnet werden, die durch die schönsten Abschnitte des Böhmerwaldes führen. Verbunden werden sie mit dem Goldsteig in Bayern, der sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem der beliebtesten Fernwanderwege in Europa entwickelt hat. Beiderseits der deutsch-tschechischen Grenze entsteht so ein mehr als 1.200 Kilometer langes Netz von Qualitätswanderwegen über das „grüne Dach Europas“.
Über das 100-jährige Jubiläum und den neuen Goldsteig-Wanderweg will Tschechien auch auf der diesjährigen ITB Berlin informieren. Zahlreiche Regionen, Städte und touristische Unternehmen aus Tschechien präsentieren sich dort vom 7. bis 11. März in Halle 7.2b. Umfangreiche Informationen über das Reiseland Tschechien bietet CzechTourism unter www.czechtourism.com
6.400 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten
 

Prager Frühling im Zeichen der Jubiläen

Tschechien und Slowakei im Mittepunkt des Musikfestes

Die 73. Ausgabe des internationalen Musikfestivals „Prager Frühling“ steht im Zeichen des 100. Gründungstages der ersten tschechoslowakischen Republik. Zahlreiche Werke tschechischer und slowakischer Komponisten erklingen vom 12. Mai bis 3. Juni in Prag. Zu den internationalen Teilnehmern des bedeutenden Festivals gehören das Royal Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam und das Tonhalle Orchester Zürich. Zur Eröffnung am 12. Mai erklingt traditionell die sinfonische Dichtung „Mein Vaterland“ von Bedřich Smetana, interpretiert durch die Tschechischen Philharmoniker unter Tomáš Netopil. Zwar ist das Konzert längst ausverkauft, Prag-Besucher können die Aufführung aber live und bei freiem Eintritt auf einer großen Leinwand im Kampa-Park an der Moldau erleben.

Zum Abschluss der Konzertreihe stehen am 3. Juni Tschechen und Slowaken vereint auf der Bühne des Prager Gemeindehauses. Aufgeführt werden Werke des böhmischen Komponisten Zdeněk Fibich, des slowakischen Komponisten Eugen Suchoň sowie des mährischen Komponisten Leoš Janáček. Den Abend gestalten das Philharmonische Orchester der Slowakei unter ihrem britischen Dirigenten James Judd sowie der Slowakische Philharmonische Chor. Als Solist ist der böhmische Tenor Jan Vacík zu erleben. Leoš Janáček, der zu den bedeutendsten tschechischen Komponisten zählt, ist auch eine Hommage am 19. Mai im Konzertsaal des Prager Konservatoriums gewidmet. Das Orchester der nach Janáček benannten Philharmonie von Ostrava (Mährisch Ostrau) gastiert am 2. Juni im Prager Gemeindehaus mit Werken der tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů, Klement Slavický und Josef Suk.
An einen anderen bedeutenden Jahrestag in der jüngeren Geschichte des Landes erinnert das Philharmonische Orchester aus Hradec Králové (Königgrätz) am 30. Mai im Gemeindehaus. Dort wird unter anderem die „Music for Prague 1968“ von Karel Husa aufgeführt. Das Stück hatte der in der Tschechoslowakei geborene und später in den USA lebende Komponist vor 50 Jahren unter dem Eindruck des sowjetischen Einmarschs in die Sowjetunion und der Niederschlagung der Reformbewegung geschrieben.
Zwei anderen Jubiläen widmet sich das Festival am 14. Mai im Prager Gemeindehaus: Dann wird an den 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel wie an den 100. Geburtstag des Komponisten Leonard Bernstein erinnert. Neben Bernsteins Symphonie No. 3 unter dem Titel „Kaddish“ wird an diesem Abend Arnold Schönbergs Stück „Ein Überlebender aus Warschau“ sowie ein Violinkonzert von Felix Mendelssohn-Bartholdy dargeboten. Zu erleben sind dabei neben dem Chor und Orchester der Prager Philharmonie auch der in Österreich lebende Violinist Julian Rachlin. Zu den internationalen Gästen des diesjährigen Festivals gehören der Monteverdi Choir und die English Baroque Soloists, die unter dem Dirigenten Sir John Eliot Gardiner am 17. Mai im Rudolfinum Werke von Johann Sebastian Bach zur Aufführung bringen. Seine Weltpremiere erlebt am 21. Mai im Prager Messepalast eine Komposition des jungen Tschechen Luboš Mrkvička, die vom Ensemble des Klangforums Wien dargeboten wird.
Informationen zum Programm und Tickets bietet die englischsprachige Website www.festival.cz Infos über weitere kulturelle Veranstaltungen in Tschechien gibt es bei CzechTourism unter www.czechtourism.com
3.280 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten

Reise in die Glanzzeit der Fotografie

Museum im Fotoatelier Seidel feiert zehnten Geburtstag

Das Museum im historischen Atelier von Josef und Franz Seidel im südböhmischen Český Krumlov (Krumau) feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Besucher erwartet dort nicht nur ein echtes Fotoatelier der Gründerzeit und eines der umfassendsten Archive mit Bildern aus dem Böhmerwald. Sie können sich dort auch stilecht ablichten lassen.

Besucher machen eine kleine Zeitreise, wenn sie das Haus in der Linecká 272 am Rande der Altstadt betreten. Alles wirkt, als hätten es seine früheren Besitzer erst vor wenigen Augenblicken verlassen. Dort warten Kostüme aus Urgroßmutters Zeiten, überdimensionale vergilbte Hintergrundbilder und Fotoapparate, deren Mattscheiben schon so groß sind, wie manch kompakter Tablet-PC. Wer das heutige Museum besucht, ist schnell von den Relikten aus der längst vergangenen Glanzzeit der Fotografie in seinen Bann gezogen. In Zeiten schnelllebiger Digitalschnappschüsse erscheint das alte Fotolabor mit seiner Chemie und den großen Entwicklungsapparaturen fast schon wie eine Alchemistenkammer.
Das Atelier aus dem späten 19. Jahrhundert ist mit seinem großen Glasdach eines von nur wenigen heute noch erhaltenen in ganz Europa. Vor der Eröffnung im Juni 2008 musste es zunächst aufwendig restauriert werden. Seitdem gehört es zu den touristischen Höhepunkten in der UNESCO-Welterbestadt. Von Anfang an verstand sich die Einrichtung auch als ein Zentrum der Verständigung zwischen Deutschen, Österreichern und Tschechen in dieser grenznahen Region.
Josef Seidel, Sohn eines Glasschleifers aus Teschen, war 1880 nach Krumau gekommen und wurde binnen weniger Jahre zum bekanntesten Fotografen der Region. Schon früh experimentierte er mit der farbigen Autochrom-Technik oder der Anfertigung von Panoramabildern. Sein Sohn Franz folgte ihm später auf dem Berufsweg. Er übernahm das Unternehmen nach dem Tode des Vaters 1935 und leitete es bis zur Enteignung durch die neue kommunistische Regierung 1949. Franz Seidel starb 1997. Nachdem seine Frau fünf Jahre später ebenfalls verstarb, drohten dem Haus und dem gesamten Archiv der Untergang. Doch 2005 konnte es die Stadt von den Erben übernehmen und mit der Sanierung beginnen.
Vater und Sohn hinterließen der Nachwelt ein Archiv von rund 140.000 Glasplatten- und Filmnegativen. Josef Seidel war von Anfang an nicht nur im Atelier tätig. Er reiste zu Fuß und später mit dem Motorrad zu jeder Jahreszeit durch den Böhmerwald und schuf eine der größten Sammlungen mit zeitgenössischen Fotografien aus dem Gebirge. Besonders beliebt waren seine Ansichtskarten, die er im Eigenverlag herausgab. Zudem dokumentierte er Menschen und Geschehnisse in einer Zeit, die für Tschechen und Deutsche in der Region nicht immer einfach war. Erhalten blieben auch verschiedene Fotoalben, Inventarbücher und Auftragslisten, die einen Einblick in die Arbeit des Unternehmens bieten. Als besonderes Erlebnis bietet das Museum seinen Gästen klassische Fotografien mit der historischen Ausrüstung an – vom Einzel- und Gruppenbild bis zum einstündigen professionellen Fotoshooting im Stil der Jahrhundertwende. Geschichtsinteressierte können Abzüge der Originalbilder von Josef und Franz Seidel erstehen.
Der Gesamtbestand an Fotografien ist in digitalisierter Form als Internetdatenbank unter www.fotobanka.seidel.cz einsehbar. Das Museum Fotoatelier Seidel präsentiert sich unter www.seidel.cz Weitere Informationen über touristische Angebote bietet CzechTourism unter www.czechtourism.com
3.450 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten

Zimbelmusik und Osterruten

Tschechien lockt zu Ostern mit Märkten und Festen

Traditionelle österliche Feiern und Bräuche erfreuen sich in Tschechien großer Beliebtheit. Zwar gilt die Mehrheit der Einwohner offiziell als konfessionslos oder macht keine Angaben zur Religionszugehörigkeit. Auf bunte Eier, schöne Frühjahrsmärkte und das Osterrutenschlagen will aber niemand verzichten. Auch Kulturliebhaber kommen nicht zu kurz. So findet in Brünn bereits zum 27. Mal das Osterfestival der geistlichen Musik statt.

Gesundheit und langjährige Schönheit soll der Schlag mit der Pomlázka den Mädchen und jungen Frauen bescheren. Wie die traditionellen Ruten aus Birken- oder Weidenruten geflochten und verziert werden, können Besucher an Ostern in einem der tschechischen Freilichtmuseen beobachten. So etwa im mährischen Rožnov pod Radhoštěm (Rosenau unter dem Radhoscht). Das dortige Freilichtmuseum ist das größte in Mitteleuropa. Vom 31. März bis 2. April können Besucher auf dem Ostermarkt traditionelle Bräuche, Speisen Zimbelmusik, Tänze und Kunsthandwerk aus der mährischen Walachei erleben.
Ostermärkte auf dem Wenzelsplatz, dem Altstädter Ring und dem Platz der Republik bringen bereits ab dem 17. März ländlich-folkloristische Traditionen in die Hauptstadt Prag. Besucher können Handwerkern beim Anfertigen typisch österlicher Dekoration, von Osterruten und -besen über die Schultern schauen. Für Kinder gibt es auf dem Altstädter Ring eine Mitmachwerkstatt. Jedes Jahr strömen rund 10.000 Besucher auf die Märkte und genießen das kulturelle Rahmenprogramm mit Musik und Tanz.
Ein besonderes musikalisches Erlebnis bietet die Metropole Brünn ihren Besuchern zur Osterzeit. Vom 25. März bis 8. April findet in den schönsten Kirchen der mährischen Hauptstadt das Osterfestival der geistlichen Musik statt. Zur Eröffnung präsentiert das Ensemble der Brünner Philharmonie in der Johanneskirche das „Intende voci“ von Franz Schubert und das Beethoven-Oratorium „Christus am Ölberge“.  Zu den Höhepunkten gehört der Auftritt des nordrheinwestfälischen Ensembles MusikFabrik und der Singer Pur am 27. März mit Wolfgang Rihms „Vigilia“ in der Augustin-Kirche. Zum Abschluss präsentiert das Ensemble der Brünner Philharmonie am 8. April in der Maria-Himmelfahrtskirche Werke von Pärt, Matthews und Janáček.
Auch die Burgen und Schlösser Tschechiens locken am Osterwochenende mit zahlreichen Veranstaltungen. Ostern bei Thurn und Taxis, dazu lädt der einstige Sitz des böhmischen Zweiges der bekannten Adelsfamilie in Loučeň (Lautschin) am 31. März ein. Höfisch geht es auch beim Fürstlichen Osterfest zu, das vom 30. März bis 1. April auf der westböhmischen Burg Křivoklát (Pürglitz) stattfindet. Am Ostersonnabend und -sonntag werden die historischen Fürstenbergs die Besucher höchstpersönlich durch den einstigen Familiensitz führen. Neben mittelalterlichen Theaterinszenierungen und einem großen Ostermarkt wartet auf die Gäste zudem anlässlich des 100. Jahrestages der staatlichen Unabhängigkeit eine Modenschau mit dem neuesten Chic der 1920er und 30er Jahre. Volkstümlich geht es hingegen auf der schlesisch-mährischen Burg in Ostrava (Mährisch-Ostrau) zu. Dort findet am 24. und 25. März ein großer Ostermarkt mit traditionellem Kunsthandwerk, Osterleckereien und Mitmachangebot für Kinder statt.
Infors über das Osterfestival in Brünn unter www.filharmonie-brno.cz Allgemeine Infos zu Reisen nach Tschechien bei CzechTourism, www.czechtourism.com
3.370 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten

Europas Blogger entdecken Ostrava

Tschechien ist 2018 erstmals Gastgeber für TBEX Europe

Lange galt sie als graue Maus. Ostrava (Mährisch Ostrau), die drittgrößte Stadt Tschechiens, verband man vor allem mit Kohle und Stahl und schlechter Luft. Doch ähnlich wie das Ruhrgebiet hat sich auch Ostrava gewandelt, steht heute für hippe Festivals zwischen alten Hochöfen, viel Nightlife und eine rege Kulturszene. Es gibt also viel zu entdecken beim Internationalen Reiseblogger-Treff „TBEX Europe 2018“, das vom 26. bis 28. Juli auf dem Gelände der ehemaligen Witkowitzer Eisenwerke in Ostrava stattfindet. Rund 600 bis 800 Teilnehmer aus ganz Europa zählte man bei den Veranstaltungen in den vergangenen Jahren.

Tschechien ist erstmals Gastgeber des größten Treffens von Reisebloggern in Europa und hat für diese Gelegenheit eine echte Entdecker-Region gewählt. Denn anders als Prag oder das Böhmische Bäderdreieck gehören Ostrava und die Region Mähren-Schlesien im Nordosten des Landes nicht zu den klassischen Touristenzielen. Noch nicht, denn das Erbe der Bergbau- und Stahlindustrie hat Potenzial. Die ehemaligen Witkowitzer Eisenwerke im Stadtteil Dolní Vítkovice wirken wie aus einem Jules-Verne-Roman entnommen. In Reih und Glied stehen dort mit Rost überzogene Monster, in denen einst das Eisen geschmolzen wurde. Auf dem Gelände wurde früher auch Kohle abgebaut und verkokst, um damit die Hochöfen zu heizen. Heute können sich Besucher bei Rundgängen ein Bild von der harten Arbeit vergangener Tage machen. Zeichen der neuen Zeit ist ein gläserner Turm auf einem der Hochöfen – Café in luftiger Höhe und Aussichtspunkt.
Im Sommer bilden die Hochöfen eine ungewöhnliche Kulisse für mehrere Festivals, die Zehntausende Besucher auf das Gelände locken. Das bekannteste heißt „Colours of Ostrava“, findet unmittelbar vor dem Blogger-Event vom 18. bis 21. Juli statt und will zeigen, dass Ostrava alles andere als eine graue Stadt ist. Bunt ist auch das Programm, denn die rund 150 Bands aus vielen Ländern der Welt bringen ganz unterschiedliche Musikstile auf die Bühnen. Von Jazz über Rock und Pop bis zu Weltmusik und alternativen Sounds reicht die Spannbreite. Auch das Blogger-Treffen findet auf dem ehemaligen Industriegelände statt, genauer gesagt, im ehemaligen Gasometer. Der wurde zum modernen Konferenzzentrum „Gong“ umgebaut, das im Großen Saal Platz für rund 1.500 Besucher bietet.
Im Jahr 1994 schloss die letzte Kohlegrube, 1998 wurde der letzte Hochofen abgeblasen, seitdem wandelt sich Ostrava immer mehr zu einer Stadt der modernen Technologien, von Wissenschaft und Kunst, und bewirbt sich als „European Green City“ für das Jahr 2020. Allein an den beiden größten Hochschulen studieren über 30.000 junge Menschen, mehr als ein Zehntel aller Einwohner. Viele von ihnen zieht es an den Wochenenden in die berühmte Kneipenstraße Stodolní. Mit ihren 60 Clubs und Kneipen gilt sie als Straße, die niemals schläft. Auf der offiziellen Website gibt sich die Stadt gay friendly, verweist darauf, dass dort die erste gleichgeschlechtliche Partnerschaft in Tschechien geschlossen wurde. Die Stadt ist seit Jahren ein beliebtes Ziel für Schwulen und Lesben aus der gesamten Region und auch aus dem angrenzenden Polen.
Beim TBEX-Treffen können die Teilnehmer auch die Umgebung erkunden. So werden Ausflüge in die dünn besiedelten Beskiden und ins mystische Altvatergebirge angeboten. Wer noch mehr von Tschechien sehen möchte, kann an Exkursionen in andere Landesteile teilnehmen. In Ostrava treffen sich Reiseblogger, Online-Journalisten und Vlogger, um sich untereinander sowie mit Vertretern der Reisebranche austauschen, es finden Vorträge und Schulungen statt. Anmeldungen sind bis 23. März möglich, die Teilnahmegebühr für Blogger beträgt umgerechnet etwa 127 Euro. Unterstützt wird der Kongress von der Stadt Ostrava, der Region Mähren-Schlesien sowie von CzechTourism. Infos zum Bloggertreffen unter www.tbexcon.com, zum Veranstaltungsort unter www.ostrava.cz und zur Tourismusdestination Tschechien unter www.czechtourism.com
3.950 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten
 

In das Innere des Vulkans

Naturschutzgebiet Soos erhält neues Besucherzentrum

Rund 200 sprudelnde Quellen prägen das Naturschutzgebiet Soos unweit des westböhmischen Kurorts Františkovy Lázně (Franzensbad). Ein neues Besucherzentrum soll dort entstehen. Am unweit gelegenen Berg Komorní hůrka (Kammerbühl), einem erloschenen Vulkan, soll ein Forschungsstollen für Touristen zugänglich gemacht werden. Dieser war einst auf Anregung von Johann Wolfgang von Goethe entstanden.

Der 503 Meter hohe Vulkan Kammerbühl ist schon lange erloschen. Einen Hauch von Urzeit können Besucher aber heute noch im neun Kilometer weiter nördlich gelegenen Naturschutzgebiet Soos erleben. In dem Moor sind rund 200 verschiedene Mofetten aktiv, hochmineralische Quellen mit einer Temperatur von bis zu 18 Grad Celsius. Sie zeugen von der immer noch hohen geologischen Aktivität im Egergraben und den umliegenden Gebirgszügen, die auch die Heilquellen von Franzensbad, Marienbad und Karlsbad hervorbringen.
Das Naturschutzgebiet soll nun ein neues Besucherzentrum bekommen. Das zweigeschossige Bauwerk wird direkt am Eingang zum Naturlehrpfad entstehen und künftig die Kassen sowie eine neue Ausstellung zur Geschichte des Moorgebietes und der Region beherbergen. Darüber hinaus ensteht ein pädagogischer Pavillon, der für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Bis zum Ende der nun beginnenden Bauarbeiten werden die bisherigen Gebäude weiterhin geöffnet bleiben. Das Franzensbader Museum zeigt dort eine kleine Ausstellung zur urzeitlichen Geschichte. Direkt am Naturschutzgebiet befinden sich der Bahnhof von Nový Drahov (Rohr) und der Bahnhof der Schmalspurbahn Kateřina. Die Werksbahn entstand um 1900 zum Transport der Porzellanerde aus den umliegenden Abbaufeldern. Während der Saison fährt sie regelmäßig auch durch das Soos.
Der Kammerbühl, einer der jüngsten Vulkane auf tschechischem Boden, faszinierte einst den Geheimrat Goethe, der als Naturforscher der Entstehung der Gesteine auf der Erde nachging. Auf seine Anregung geht ein Forschungsstollen zurück, der fünf Jahre nach Goethes Tod gegraben wurde und den vulkanischen Ursprung des Berges nachweisen sollte. Ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Franzensbad und der Montan-Stiftung Nordbayern will den inzwischen zu großen Teilen verschütteten Tunnel für Besucher zugänglich machen. Bis 2019 soll er restauriert und wo nötig mit Betonstelen abgestützt werden. Unter Tage werden die Arbeiten größtenteils wie vor 180 Jahren mit der Hand vonstattengehen. Wie lang die Besuchertrasse werden wird, ist derzeit noch nicht genau abzusehen. Ziel ist es, die ehemaligen Magma-Ströme und den Kern des Vulkans sichtbar und erlebbar zu machen. Bis heute erhalten blieb das historische Mundloch. Gegenüber dem Portal erinnert ein in den Stein gehauenes Relief an die Forschungen Goethes.
Informationen zur Region unter www.kamennevrchy.cz und über das Naturreservat unter www.muzeum-frantiskovylazne.cz Weitere Informationen über das Reiseland Tschechien bietet CzechTourism unter www.czechtourism.com
2.960 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten
 

Nächtlicher Panoramablick

Seit kurzem lädt der Weiße Turm (Bílá věž), ein Wahrzeichen von Hradec Králové (Königgrätz) zum nächtlichen Besuch ein. Der 1574-89 im Stil der Renaissance errichtete 72 Meter hohe Turm ermöglicht einen Panoramablick bis hin zu Riesen- und Adlergebirge. Die nächtlichen Besuchszeiten finden nach Angaben von CzechTourism bis zum 1. Dezember an jedem ersten Sonnabend im Monat von 20 bis 24 Uhr statt. Größte Attraktion ist neben einem modernen gläsernen Modell des Turms und dem aus dem 19. Jahrhundert stammenden Uhrwerk vor allem die Glocke Augustin. Mit einem Durchmesser von zwei Metern und einem Gewicht von acht Tonnen ist sie die zweitgrößte in Böhmen. www.bilavez.cz Mehr Information über Königgrätz und Umgebung sowie andere architektonisch bedeutende Städte in Tschechien unter www.czechtourism.com
670 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten
 

Emporen im Dom ganzjährig geöffnet

Besucher können die Emporen des Barbara-Doms von Kutná Hora (Kuttenberg) künftig ganzjährig besuchen. Das Gotteshaus zählt zu den eindrucksvollsten Bauwerken der böhmischen Gotik. Aufgrund seiner einzigartigen Architektur befindet es sich seit 1995 auf der Welterbeliste der UNESCO. Der 1388 begonnene Bau wurde aufgrund von Geldmangel 1558 nur provisorisch beendet und erst im Zuge von Restaurierungsarbeiten 1905 abgeschlossen. Besucher haben nach Angaben von CzechTourism seit dieser Saison die Möglichkeit, eine gemeinsame Eintrittskarte für den Dom sowie zwei weitere wichtige Sehenswürdigkeiten, die Allerheiligenkirche mit dem Beinhaus und die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale, zu kaufen. www.kutnahora.cz Mehr Information über Kuttenberg und Umgebung sowie andere tschechische UNESCO-Städte unter www.czechtourism.com
700 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten

 
Modernes Design für das Riesengebirge

In einem gemeinsamen Projekt des Riesengebirgs-Nationalparks und der Technischen Universität Prag haben Studierende innovative Designstücke entworfen. Bei den Arbeiten handelt es sich um fünf neue Fußgängerbrücken, die einige in die Jahre gekommene Bauten im ältesten tschechischen Großschutzgebiet ersetzen sollen. Die Teams aus sechs Studierenden wurden von professionellen Architektenbüros und Handwerkern betreut. Die größte Herausforderung bestand darin, für die nur schwer zugänglichen Zielorte leicht transportable und montierbare Lösungen zu finden. Als Ergebnis entstanden zwei Holzbrücken, die am Bärengrund bei Špindlerův Mlýn (Spindlersmühle) und an der Kirche in Malá Úpa (Kleinaupe) aufgestellt werden sollen, zwei Stahlbrücken am Wanderweg zu den Klínové Boudy (Keilbauden) sowie eine Stahl-Holz-Konstruktion an den Hrnčířské Boudy (Töpferbauden). Bis zum Sommeranfang werden die Brücken nach Angaben von CzechTourism im Hof der Fakultät für Architektur der Technischen Universität in Prag ausgestellt. Im Anschluss sollen sie im Nationalpark montiert werden. Infos zum Nationalpark unter www.krnap.cz  Mehr über Tschechiens Naturlandschaften unter www.czechtourism.com   
1.100 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten
 

Die Zeit im Spiegel der Puppenwelten

Puppenhäuser aus drei Jahrhunderten sind nach Angaben von CzechTourism noch bis zum 17. Juni im Prager Museum für Kunstgewerbe zu sehen. Die Wanderausstellung des Londoner Victoria and Albert-Museums zeigt den Wandel der Lebensstile vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart hinein. So spiegeln sich in den Miniaturwelten unterschiedliche Kleidungsvorlieben ebenso wider, wie Innenarchitektur und Design vom Rokoko über das Art Deco bis zur Moderne. In einer speziellen Aktivitätszone stellt das Kunstgewerbemuseum britische und tschechische Puppenhaustraditionen gegenüber und lässt die Besucher in einem interaktiven Spiel eigene Kreationen entwerfen. www.upm.cz Weitere Highlights des tschechischen Veranstaltungskalenders unter www.czechtourism.com
660 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten
 

Frauen erobern Prager Messepalast

Während die ständigen Ausstellungen im Prager Messepalast umgebaut werden, sind dort nach Angaben von CzechTourism zwei hochkarätige Ausstellungen weiblicher Kunst sehen. Die Berliner Künstlerin Katharina Grosse schuf als Auftragsarbeit eine monumentale Malereiinstallation. Ihr performativer Akt ist eine direkte Antwort auf die funktionalistische Architektur des in den 1920er Jahren entstandenen Ausstellungsortes. Ebenso bedeutend ist die derzeit größte Werkschau von Maria Lassnig außerhalb ihres Heimatlandes Österreich. Die 2014 verstorbene Malerin und Medienkünstlerin galt seit den 1960er Jahren mit ihren Körpergefühlsbildern als wegweisend für eine dezidiert weibliche Interpretation und Produktion von Kunst. Die Schau im Messepalast zeigt 50 großformatige Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Filme. www.ngprague.cz Weitere Veranstaltungen in Tschechien unter www.czechtourism.com 
830 Zeichen - Nutzung für journalistische Zwecke frei. Beleg erbeten
 
 
  
 

 
 
 
Franzensbad ist einer der beliebtesten Kurorte in Tschechien

Franzensbad ist einer der beliebtesten Kurorte in Tschechien