Junge Stadt mit kreativem Vibe: Trip nach Brno
Brno, auf Deutsch Brünn, gilt als die kleine Schwester Prags. Dabei hat die zweitgrößte Stadt Tschechiens in der Region Südmähren nicht weniger zu bieten – kulturell, architektonisch und vor allem kulinarisch. Brnos Szene ist jung, und ein kreativer Vibe durchzieht die Straßen. Deshalb nennen einige die Stadt bereits das „mährische Berlin“. Die Dynamik ist hier ähnlich der in der deutschen Hauptstadt.
Mit seiner Fülle an Gebäuden im Stil des Funktionalismus ist Brno ein Anziehungspunkt für Architekturfans. Bei einer Erkundungstour durch die Stadt sollte deshalb ein Besuch der Villa Tugendhat, eine von 14 tschechischen UNESCO-Welterbestätten, nicht fehlen.
Der historische Krautmarkt im Zentrum ist Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen und perfekter Ausgangspunkt für einen Streifzug durch die Altstadt. Zum Schaudern und Gruseln lädt die historische Festung Spielberg ein, welche mit den Kasematten das einst härteste Gefängnis der k.u.k.-Monarchie beherbergt.
Die große Vielfalt an Cafés, Bars und Restaurants macht Brno zur heimlichen Gastro-Hauptstadt Tschechiens. Auf dem Krautmarkt können Besucher dienstags bis samstags ihren Hunger mit Burgern und Kuchen vom Foodtruck Būcheck stillen. Für Weinlieber hat Roman Blumaier, Botschafter des Brno Gourmet Guide 2018 & 2019, einen Insidertipp: „Abends treffe ich mich mit meinen Freunden am liebsten in einer Weinstube, schließlich befinden wir uns hier mitten in Südmähren, der größten Weinbauregion Tschechiens. Mein Favorit: das Petit Cru.“
Nachtschwärmer, die nach extravaganten Drinks suchen, werden im psychedelischen Super Panda Circus fündig. Wie es sich anfühlt, für eine Nacht jemand anderes zu sein und in die Rolle eines Mafia-Bosses zu schlüpfen, erfahren Gäste des neuen Hotel Anybody am zentralen Kohlmarkt. Mitbegründer Adam Vodička hat die mit speziellen Themen ausgestatten Räume gemeinsam mit bekannten Künstlern gestaltet.
Wer den direkten Vergleich zwischen beiden Städten ziehen möchte, kann die Direktflüge zwischen Berlin und Brno nutzen.
Nahziel für Outdoor- und Naturbegeisterte: Liberec
Die naturverbundene Region Liberec ist ein ideales Nahziel für Aktivurlauber. Insgesamt führen 44 Wanderungen, vier Fernwanderwege und sieben Pilgerwege durch die nordböhmische Region. Zudem ist Liberec (Reichenberg) ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ins Isergebirge. Von einem der vielen historischen Aussichtstürme lässt sich die markante Landschaft mit ihren vielen Gipfeln von oben betrachten.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Fernsehturm Ještěd: Er gilt als Wahrzeichen der gesamten Region um Liberec. Das rund 100 Meter hohe Bauwerk auf dem Gipfel des Bergs Ještěd (Jeschken) wurde zwischen 1963 und 1973 vom Architekten Karel Hubáček erbaut. Der Fernsehturm beherbergt zudem ein Hotel sowie ein Restaurant. Hier können Urlauber die böhmische Küche probieren. Auch der Rathauskeller bietet traditionelle Gerichte wie Braten mit Knödeln.
Reisende, die nach einer einzigartigen Unterkunft in Tschechien suchen, werden auf der Internet-Plattform Amazing Places fündig. Ein Beispiel hierfür sind die Hausboote Ypsilon Golf Liberec.
Verkehrstechnisch ist Liberec gut angebunden: Von Prag ist die Stadt innerhalb einer Stunde über eine direkte Busverbindung erreichbar. Von Leipzig ist sie lediglich zwei Autostunden entfernt.
Baden wie der Kaiser: Wellness-Urlaub in Karlsbad
Thermen und Kurbäder haben in Tschechien eine jahrhundertealte Tradition. Die heißen Mineralquellen in Karlsbad locken seit jeher Besucher aus aller Welt an wie einst Karl IV, Kaiser des Heiligen römischen Reichs. Er gründete Karlovy Vary im 14. Jahrhundert.
Ein Muss ist ein Spaziergang durch die Markt- und Mühlenkolonnaden, in deren Inneren die Quellen zu finden sind. Kurgäste besuchen diesen Ort, um das Heilwasser aus Schnabeltassen zu trinken. Zudem können sich Erholungssuchende durch die Wälder ringsum spazieren oder die am Fluss Teplá gelegene Innenstadt erkunden.
Am besten speisen lässt es sich im Gourmetrestaurant Le Marché Karlovy Vary. Für die Stadt typische Spezialitäten sind die berühmten Karlsbader Oblaten und der Kräuterbitterschnaps Becherovka.
Das Stadtpanorama ist geprägt von historischer Bäderarchitekur. Bauten wie das Grandhotel Pupp erinnern an die glanzvollen Zeiten früherer Kur- und Kulturepochen. Das im Jahr 1701 erbaute Luxushotel diente als Drehort für „James Bond – Casino Royale“ und beherbergte Schauspieler Daniel Craig. Urlauber, die sich weiter in das Kurortdreieck begeben möchten, können die beiden anderen Städte des Westböhmischen Bäderdreiecks, Marienbad und Franzensbad, besuchen.