Germany
2023
Tschechiens neuer UNESCO-Eintrag: Glashandwerk
Tschechisches Glas hat seinen Ruf und Weltberühmtheit bestätigt. Am 6.12.2023 wurde die tschechische handwerkliche Glasproduktion in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Der von der Tschechischen Republik zusammen mit Deutschland, Frankreich, Finnland, Ungarn und Spanien eingereichte Antrag wurde vom Komitee der Organisation bei einem Treffen in Botswana genehmigt.
Im Jahr 2005 wurde der slowakische Verbuňk-Tanz als erster in die UNESCO-Liste des inländischen immateriellen Kulturerbes aufgenommen, zuletzt im vergangenen Jahr die Flößerei. In Tschechien beteiligten sich neben dem Kulturministerium auch das Museum für Glas und Bijouterie in Jablonec nad Nisou sowie Vertreter einzelner Glashütten, Schulen und Berufsverbände an der Erstellung der Bewerbungsmappe. 

„Die Glasherstellung ist vor allem in den Regionen Liberec (Nordböhmen) und Zlín (Ostmähren) sowie der Region Vysočina (Hochland zwischen Böhmen und Mähren) ein wichtiger Wirtschaftszweig. Es ist auch ein Thema, für das Menschen aus aller Welt nach Tschechien reisen, und ich glaube, dass es dank der heutigen Aufnahme in die UNESCO-Liste noch mehr sein werden. Ich gratuliere den Glasmachern und allen, die an diesem Erfolg beteiligt waren.Tschechisches Glas ist nicht nur für Touristen aus Europa interessant, die beispielsweise das nordböhmische Kristalltal "Crystal Valley" in den Hauptnachrichten des französischen Fernsehsenders TF1 sehen konnten, es ist auch für Gäste aus Asien attraktiv, die seit März dieses Jahres dank des Direktflugs zwischen Prag und Seoul besser zu uns gelangen können. Auch unsere Webseite für den innländischen Tourismus "Kudy z nudy" stellt Einzelheiten über die heimische Glasherstellung in allen Ecken Tschechiens vor, einschließlich der Neuheiten in der jeweiligen Branche",  sagt František Reismüller, Direktor der Tschechischen Zentrale für Tourismus – CzechTourism.

Die technologische Einzigartigkeit des tschechischen Glases ist im ganzen Land zu sehen. In der Vergangenheit, insbesondere im Jahr 2020, wurde dies dadurch bestätigt, dass die Herstellung von Weihnachtsschmuck aus mundgeblasenen Glasperlen in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Diese werden in der Glashütte Rautis in Poniklá im Riesengebirge aufbewahrt.

Gleichzeitig umfasst die tschechische Glasproduktion im Gegensatz zu anderen Ländern alle Techniken. Dazu gehören neben der bereits erwähnten traditionellen Herstellung von Weihnachtsschmuck neben der Aufbereitung und Produktion von Glasrohstoffen auch das Blasen, Schleifen, Bemalen, Perlenwickeln, die Herstellung von Röhren, Schmuckstäbchen und mehr.

Bisher gab es für Tschechien insgesamt 32 UNESCO-Bewerbungen. Zuletzt gelang es Saaz und der Saazer Hopfenlandschaft, das 17. tschechische materielle Denkmal auf dieser Liste und das erste Hopfenerbe überhaupt mit dieser Weltmarke zu werden.