Germany
2020
04
Tschechische Denkmäler als Europäisches Kulturerbe
Im Jahre 2020 haben zehn Orte in Europa den Titel „Europäisches Kulturerbe“ erhalten, darunter gleich drei tschechische. Die Jury der Europäischen Kommission hat mit dem Siegel das Schloss Kynžvart (Königswart) ausgezeichnet, sowie experimentelle Siedlungen moderner Architektur aus der Zwischenkriegszeit, darunter die Baba-Kolonien in Prag und die Kolonie Nový dům in Brno.  
Der Titel (European Heritage Label) wird von der Europäischen Kommission seit 2013 an Denkmäler verliehen, die eine entscheidende Rolle in der europäischen Geschichte und/oder Integration gespielt haben. Der symbolische Wert steht dem architektonischen bzw. ästhetischen vor. Mit den zehn neuen Kandidaten stehen 48 Orte auf der EHL-Liste von 2020. Bis jetzt hatte Tschechien einen Vertreter: seit 2015 das Burggelände in Olomouc (Olmütz), wo sich heute das Erzdiözesanmuseum befindet.

Das Schloss Kynžvart erhielt den Titel als Ort diplomatischer Treffen zu Zeiten, wo es dem Kanzler Metternich gehörte. Die modernen Kolonien in Prag und Brünn sind im gemeinsamen Projekt von Tschechien, Polen, Österreich und Deutschland ausgezeichnet worden, wo in der Zwischenkriegszeit funktionalistische Siedlungen nach dem Vorbild des Deutschen Werkbunds gebaut wurden. Neben Prag und Brünn können diese Kolonien auch in Stuttgart, Breslau, Wien und Zürich besichtigt werden.
 
Kynžvart (Königswart)

Kynžvart (Königswart)