Das Leben der erfolgreichen deutsch-tschechischen Skeletonpilotin Anna Fernstädt ist mehr als abwechslungsreich. In Prag geboren, lebte sie eine Zeit lang in Darmstadt und später Berchtesgaden, um dann wieder nach Šumperk zu ziehen. Die junge, talentierte Sportlerin liebt es, bei Geschwindigkeiten um die 100 km/h bäuchlings und mit dem Kopf voran durch einen Eiskanal zu fahren und freut sich auf Olympia.
Anna, wie hat es dich ins Altvatergebirge verschlagen?
Mein Trainer und mein Physiotherapeut sind in Šumperk. Obwohl es hier keinen Eiskanal gibt, war dies die beste Lösung für mein Training. Da ich ein Fernstudium absolviere, muss ich nicht pendeln.
War es eine große Veränderung, von den Alpen ins Altvatergebirge umzuziehen? Fehlt dir etwas?
Die Berge sind hier zwar viel kleiner, aber da ich im Sommer sowieso viel trainiere, hätte ich keine Kraft, noch Bergtouren zu unternehmen. Meine Familie fehlt mir. Wenn ich länger frei habe, dann besuche ich meinen Bruder und meinen Vater in Berchtesgaden.
Welcher Unterschied ist zwischen dem Leben in Deutschland und in Tschechien?
Die Sprache ist anders. Zuhause haben wir Deutsch gesprochen. Tschechisch habe ich nur mit meiner Mutter und meiner Oma gesprochen und ich habe deshalb länger gebraucht, um mich umzugewöhnen.
Wie bist du zum Skeleton gekommen? Das ist keine typische Mädchensportart. Warum hast du dich nicht zum Beispiel für den Skisport entschieden?
Na klar wollte ich Skifahren! Als Kind war ich als Turnerin aktiv und wollte auch in Berchtesgaden weitermachen. Doch dort gab es keinen Sportgymnastik-Verein, für den Skisport war ich schon zu alt und für den Bobsport wiederum zu jung. Also blieb für mich Skeleton über. Mein Bruder war jünger als ich, damals war er 10, also konnte er noch mit dem Snowboarden beginnen. Ich wollte jedoch auch bei Wettbewerben antreten. Als Skeletonpilotin bekam ich einen Trainingsplan, Profitrainer und ich hatte ein klares Ziel vor Augen: die Olympiade!
Diesen Traum hast du dir tatsächlich erfüllt. Gratuliere! Ich nehme an, dass Skeleton den Mittelpunkt deines Lebens darstellt. Wie waren jedoch die Anfänge? Hat es dir Spaß gemacht?
Die Anfänge waren schwierig und auch sehr schmerzhaft. Man gewöhnt sich jedoch daran. Ich konnte mir meine Erfahrung aus dem Turnsport zunutze machen. Beim Geräteturnen lernt man, mit dem eigenen Körper zu arbeiten und man bekommt viel Muskelkraft. Heute bin ich glücklich. Ich war bei den Olympischen Spielen dabei, habe 3x die Juniorenweltmeisterschaft gewonnen. Skeleton ist mein Beruf und macht mir Spaß.
Wie sehen deine weiteren Pläne aus? Kann man von Skeleton-Sport leben?
Mein Hauptziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. Davon leben? Nein, kann man nicht (lacht). Ich werde solange aktiv Sport treiben, solange es geht, aber dann werde ich mir einen anderen Beruf suchen müssen. Vielleicht bleibe ich Trainerin, oder ich probiere Sportmanagement oder ich werde meine Mutter in ihrer Firma unterstützen. Im Moment habe ich jedoch keine Zeit, an meinen zweiten Berufsweg zu denken.
Haben dich deine Freunde aus Deutschland schon in Tschechien besucht? Was würdest du ihnen zeigen?
Bisher noch nicht. Ich bin dauernd am Trainieren und hätte für Freunde keine Zeit. Aber ich würde ihnen auf jeden Fall Prag und seine Altstadt zeigen, das muss sein. Ich persönlich bevorzuge ja kleinere Städte und Berge. Das Altvatergebirge ist wunderschön. Wir haben hier wunderschöne Natur. Ich fahre hier gerne Rad oder gehe inlineskaten.
Und deine Lieblingsplätze hier?
Also, ich würde ihnen auf jeden Fall den Altvater zeigen und ab der Talsperre mit dem Bergroller zurück ins Tal fahren. Am Abend würde ich sie in die Sauna auf Schloss Sobotín mitnehmen. Und wenn sie Lust auf eine Stadt hätten, dann würde ich ihnen Olmütz zeigen. Dort war ich jetzt zum ersten Mal und war richtig begeistert.
Text: Jan Herget Foto: FB of Anna Fernstädt
Mein Trainer und mein Physiotherapeut sind in Šumperk. Obwohl es hier keinen Eiskanal gibt, war dies die beste Lösung für mein Training. Da ich ein Fernstudium absolviere, muss ich nicht pendeln.
War es eine große Veränderung, von den Alpen ins Altvatergebirge umzuziehen? Fehlt dir etwas?
Die Berge sind hier zwar viel kleiner, aber da ich im Sommer sowieso viel trainiere, hätte ich keine Kraft, noch Bergtouren zu unternehmen. Meine Familie fehlt mir. Wenn ich länger frei habe, dann besuche ich meinen Bruder und meinen Vater in Berchtesgaden.
Welcher Unterschied ist zwischen dem Leben in Deutschland und in Tschechien?
Die Sprache ist anders. Zuhause haben wir Deutsch gesprochen. Tschechisch habe ich nur mit meiner Mutter und meiner Oma gesprochen und ich habe deshalb länger gebraucht, um mich umzugewöhnen.
Wie bist du zum Skeleton gekommen? Das ist keine typische Mädchensportart. Warum hast du dich nicht zum Beispiel für den Skisport entschieden?
Na klar wollte ich Skifahren! Als Kind war ich als Turnerin aktiv und wollte auch in Berchtesgaden weitermachen. Doch dort gab es keinen Sportgymnastik-Verein, für den Skisport war ich schon zu alt und für den Bobsport wiederum zu jung. Also blieb für mich Skeleton über. Mein Bruder war jünger als ich, damals war er 10, also konnte er noch mit dem Snowboarden beginnen. Ich wollte jedoch auch bei Wettbewerben antreten. Als Skeletonpilotin bekam ich einen Trainingsplan, Profitrainer und ich hatte ein klares Ziel vor Augen: die Olympiade!
Diesen Traum hast du dir tatsächlich erfüllt. Gratuliere! Ich nehme an, dass Skeleton den Mittelpunkt deines Lebens darstellt. Wie waren jedoch die Anfänge? Hat es dir Spaß gemacht?
Die Anfänge waren schwierig und auch sehr schmerzhaft. Man gewöhnt sich jedoch daran. Ich konnte mir meine Erfahrung aus dem Turnsport zunutze machen. Beim Geräteturnen lernt man, mit dem eigenen Körper zu arbeiten und man bekommt viel Muskelkraft. Heute bin ich glücklich. Ich war bei den Olympischen Spielen dabei, habe 3x die Juniorenweltmeisterschaft gewonnen. Skeleton ist mein Beruf und macht mir Spaß.
Wie sehen deine weiteren Pläne aus? Kann man von Skeleton-Sport leben?
Mein Hauptziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Peking. Davon leben? Nein, kann man nicht (lacht). Ich werde solange aktiv Sport treiben, solange es geht, aber dann werde ich mir einen anderen Beruf suchen müssen. Vielleicht bleibe ich Trainerin, oder ich probiere Sportmanagement oder ich werde meine Mutter in ihrer Firma unterstützen. Im Moment habe ich jedoch keine Zeit, an meinen zweiten Berufsweg zu denken.
Haben dich deine Freunde aus Deutschland schon in Tschechien besucht? Was würdest du ihnen zeigen?
Bisher noch nicht. Ich bin dauernd am Trainieren und hätte für Freunde keine Zeit. Aber ich würde ihnen auf jeden Fall Prag und seine Altstadt zeigen, das muss sein. Ich persönlich bevorzuge ja kleinere Städte und Berge. Das Altvatergebirge ist wunderschön. Wir haben hier wunderschöne Natur. Ich fahre hier gerne Rad oder gehe inlineskaten.
Und deine Lieblingsplätze hier?
Also, ich würde ihnen auf jeden Fall den Altvater zeigen und ab der Talsperre mit dem Bergroller zurück ins Tal fahren. Am Abend würde ich sie in die Sauna auf Schloss Sobotín mitnehmen. Und wenn sie Lust auf eine Stadt hätten, dann würde ich ihnen Olmütz zeigen. Dort war ich jetzt zum ersten Mal und war richtig begeistert.
Text: Jan Herget Foto: FB of Anna Fernstädt