Kennen Sie regionale Spezialitäten aus Tschechien?

Kennen Sie regionale Spezialitäten aus Tschechien?

7 Delikatessen, die es nur in Tschechien zu kosten gibt

Kennen Sie regionale Spezialitäten aus Tschechien?
Fast jede Region der Tschechischen Republik kann auf einzigartige Küche stolz sein und herrlich duftende Köstlichkeiten anbieten, die es nirgendwo sonst gibt. Viele von ihnen stehen mit Legenden und unvergesslichen Geschichten in Verbindung und repräsentieren den Ideenreichtum und die Tradition der Koch- und Handwerkskunst, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Heute möchten wir Ihnen die bekanntesten von ihnen vorstellen, die Sie auf Ihrer Entdeckungsreise durch die Tschechische Republik kosten sollten, damit man Ihnen zu Hause glaubt, dass Sie auch tatsächlich hier gewesen sind. In diesem Sinne: Guten Appetit!

Walachischer Obstkuchen (tsch. Valašské frgály)

Sind Sie eine Naschkatze? Dann müssen Sie unbedingt den traditionellen Walachischen „frgál“ probieren! Diese Spezialität stammt aus den Beskiden. Die XXL-Kolatschen (runde Kuchen aus Hefeteig) mit bis 30 cm Durchmesser werden seit Jahrhunderten nach demselben Rezept gebacken. Ihre Beliebtheit verdanken sie dem dünnen Hefeteig und der dicken, herrlich duftenden Füllung. Traditionsgemäß werden sie mit Birnenmousse, Quark, Mohn, Pflaumenmousse oder Nüssen gefüllt. In den Sommermonaten werden auch Varianten mit Heidelbeeren oder Himbeeren angeboten. Die „frgály“ können Sie auch im Rahmen des alljährlich im Oktober stattfindenden Foodfestivals „Karlovský gastrofestival“ in Velké Karlovice in Mähren kosten. Hier wird sogar ein Backwettbewerb um den köstlichsten Kuchen ausgetragen!


Stramberger Ohren (tsch. Štramberské uši)

Der Duft nach exotischen Gewürzen, die für die Stramberger Ohren typisch sind, ist betörend. Der Sage nach wurde Štramberk in Mähren im 13. Jahrhundert von den Tataren belagert, die auf ihrem Beutezug die umliegenden Dörfer plünderten und den Bewohnern die Ohren abschnitten. Zur Erinnerung an dieses Ereignis werden hier aus Mehl, Zucker, Honig und verschiedenen aromatischen Gewürzen seit rund 800 Jahren die sog. Stramberger Ohren gebacken. Sie schmecken nach Lebkuchen und die ohrenförmige Form erhalten Sie erst, nachdem sie aus dem Ofen geholt werden. In Štramberk werden die „Ohren“ ganz klassisch oder mit süßer Füllung, Eis oder Schlagsahne verkauft.

Waffelröllchen aus Hořice (tsch. Hořické trubicky)

Im Jahr 1812 fanden in Hořice in Ostböhmen diejenigen verwundeten Soldaten Zuflucht, die von Napoleons Russlandfeldzug zurückkehrten. Darunter war auch der persönliche Koch des französischen Kaisers, der aus Dankbarkeit für seine Genesung das Geheimrezept für diese Delikatesse verriet, die von Napoleon sehr gerne gegessen wurde. Seit damals wird das Geheimrezept für die in reiner Handarbeit hergestellten Waffelröllchen von Generation zu Generation weitergegeben. Die Original-Waffelröllchen werden aus zwei Waffeln zusammengerollt, mit einer Schicht aus zerlassener Butter und Honig gefüllt und mit einer Mischung Zucker, Kakao, Zimt und Nüssen bestreut. In Hořice erhalten Sie die beliebte Delikatesse in gleich mehreren Konditoreien, und danach können Sie den Waffelröllchen-Lehrpfad erkunden oder alljährlich im September das Fest der Waffelröllchen aus Hořice besuchen!

Olmützer Quargel

Der Olmützer Quargel ist ein aus Mähren stammende Sauermilchkäse mit Rotschmiere. Er zeichnet sich durch seinen pikanten Geschmack und sein kräftiges Aroma aus, das nicht jeder angenehm findet. Im Unterschied zu anderen Käsesorten mit hohem Fettanteil, enthält der Quargel nur rund 0,5 % Fett in der Trockenmasse! Wir können den Käse deshalb jedem empfehlen, der auf seine Linie achtet. Quargel wurde in Mähren jahrhundertelang für den Eigenbedarf hergestellt. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts entstand in Loštice bei Olmütz eine Fabrik mit Großproduktion, die es heute immer noch gibt. In Loštice können Sie neben dem interessanten Quargel-Museum auch die einmalige Quargel-Konditorei besuchen. In Olmütz ist dem Quargel sogar das alljährlich im April stattfindende Quargel-Festival gewidmet, im Rahmen dessen Sie Quargel-Gerichte in der pikanten sowie süßen Variante probieren können.

Wittingauer Karpfen

Karpfen aus der Kleinstadt Třeboň (ehemals Wittingau) gehören seit mehr als einhundert Jahren zur beliebten Delikatesse. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden die in der Wittingauer Region in Südböhmen gezüchteten Karpfen nach Deutschland und nach Wien vertrieben. Und was ist an den Karpfen aus Südböhmen so besonders? Das Fleisch zeichnet sich durch sehr hohe Qualität, niedrigen Fettgehalt und spezifischen Geschmack aus. Die Fleischqualität ist gegeben durch die Aufzucht in sauberem Wasser, die natürlichen und geografischen Bedingungen der Region rund um Wittingau und durch die Zuchtbedingungen, die auf natürliches Fischfutter setzen. Auch deshalb ist der Wittingauer Karpfen seit 2007 eine europäische, geschützte geografische Angabe. Und wo sonst sollten Sie den Karpfen kosten, als direkt in Třeboň! Die lokalen Restaurants haben sich mit Karpfen-Pommes-frites sowie der abwechslungsreichen Zubereitung dieses Speisefischs einen Namen gemacht. Jedes Jahr im Herbst, genauer im Oktober und November, werden die hiesigen Teiche abgefischt und die Fische dann zu weiteren Verarbeitung gebracht. Das Abfischen steht ganz im Zeichen von kühlem Herbstwetter, wärmendem Glühwein und Fischspezialitäten und ist ein einmaliges Erlebnis!

Gebratene Ente

Beim Begriff „Tschechische Küche“ fallen Ihnen wahrscheinlich sofort Gerichte wie Gulasch oder Lendenbraten mit Sahnesauce und Knödel ein. Doch gerade diese beiden Speisen sind aus dem Ausland eingewandert. Es gibt jedoch ein Gericht, das typisch tschechisch ist: Gebratene Gans auf Kümmel mit Äpfeln, serviert mit Kraut und Knödel. Mit seinem hohen Fettgehalt handelt es sich um einen deftigen Schmaus, den Sie bei Ihrem Urlaub in der Tschechischen Republik jedoch unbedingt kosten sollten. Erhältlich ist das Gericht überall in Restaurants, die auf traditionelle tschechische Küche ausgerichtet sind!

Mährischer Sliwowitz

Die Aufzählung regionaler Spezialitäten wäre unvollständig, würden wir den Sliwowitz - den traditionellen Pflaumenschnaps- nicht erwähnen. Tief verwurzelt ist dieser vor allem in Ostmähren, wo ideale Klimabedingungen für den Anbau spezieller Pflaumensorten herrschen. Fast jeder, der einen eigenen Obstgarten hat, brennt auch seinen eigenen Sliwowitz, wobei das Verfahren von Vater auf den Sohn vererbt wird. Der Tradition des häuslichen Schnapsbrennens, die hier seit jeher zum ländlichen Leben dazugehört,  ist das Museum der Volksschnäpse in Vlčnov gewidmet. Sollte es Sie nicht bis nach Mähren verschlagen, dann empfehlen wir Ihnen einen Besuch im neuen Prager Sliwowitz-Museum von R. Jelínek auf der Kleinseite. Sie können sich auf spannende Projektionen, Ausstellungsgegenstände und eine Show mit virtueller Realität freuen.