Die Modedesignerin Blanka Matragi (*1953) kleidet die reichsten Frauen des Planeten ein
Die weltbekannte Ikone der Modeschöpfung heißt Blanka Matragi. Sie stammt aus Tschechien, lebt und schafft im Libanon, wohin sie ihrem Gatten folgte, und kleidet die reichsten Frauen der Welt ein. Ihre Lebensgeschichte grenzt nahezu an ein Märchen. Zu ihren Kundinnen gehören hochrangige Vertreterinnen des europäischen Adels sowie die reichsten arabischen Prinzessinnen. Ihr im Zeichen funkelnder Kristalle, leichter Materialien und einer geradezu künstlerischen Verarbeitung stehender Stil ist signifikant, wobei der der Einfluss des Orients auf den ersten Blick sichtbar ist, was die Modeschöpfungen von Blanka Matragi von anderen Modedesignern und Modedesignerinnen grundsätzlich unterscheidet.
Die akademische Malerin Blanka Matragi entstammt einer Glasmacherfamilie, und so führten ihre Schritte zu den Glasschleifern. Auf diesem Fachgebiet absolvierte sie ein Studium, doch der Stimme ihres Herzens folgend widmete sie sich einem anderen Metier. Der Mode. Jedoch auch hier vergaß sie nicht ihre Glasmacherherkunft. Im Gegenteil. Sie machte hieraus eine Tugend mit einem klaren Konzept, das ihre Handschrift als Autorin trägt.
Ihr Schaffen ist in einer Ausstellung unter dem Titel Timeless im Gemeindehaus in Prag zu sehen. Sofern Sie in Ihrem Kleiderschrank eine ihrer Kostbarkeiten haben möchten, besuchen Sie die Boutique von Blanka Matragi in der Prager Altstadt, gleich neben dem Gemeindehaus.
Die Surrealistin Toyen (1902-1980): die teuerste tschechische Malerin, die Paris eroberte
Der Name der teuersten tschechischen Malerin aller Zeiten ist Toyen, ihre Bilder werden heute auf Auktionen für zig Millionen tschechischer Kronen verkauft. Sie wird Kind ohne Familie, armselige Künstlerin wie auch geheimnisvolles Wesen genannt. Sie selbst behauptete stets, keine Familie zu haben. Was natürlich nicht stimmte, allerdings bekannte sie sich nicht zu ihr.
Sie wuchs als junge Anarchistin auf, und bevor die ihr Kunststudium begann, verdiente sie sich ihr tägliches Brot als Arbeiterin in einer Seifenfabrik. Sie setzte sich unter den Surrealisten durch, eine lebenslange Freundschaft verband sie in Paris mit dem Dichter und Prosaiker André Breton (1896-1966). In Paris verlebte sie einen Großteil ihres Lebens, sie kleidete sich gern wie ein Mann, eine Zeit lang sprach sie von sich sogar im Maskulinum.
In Prag können Sie das National-Café (Národní kavárna), wo sie mit ihren Freunden aus der Kunstszene einkehrte, oder das Café Louvre oder Slavie besuchen. Ebenso stellte sie im sog. Topič-Salon aus. Werke von Toyen sind in der Ausstellung im Prager Messepalast zu sehen.
Die göttliche Ema Destinnová (1878-1930) sang in New York
Göttliche Opernsängerin, unsterbliche Diva und „dunkler“ Sopran, der die Moldau zu versetzen vermag. Das alles war Ema Destinnová, eine Frau, die zugleich das Angeln liebte. Der Weg von Ema Destinnová auf die Opernbühne war nicht leicht, auch wenn sie aus einer sehr wohlhabenden Familie stammte. Im Jahre 1897 bewarb sie sich um ein Engagement am Nationaltheater und wurde abgelehnt, ebenso wie später in zwei deutschen Theatern. In einem empfahl man ihr sogar, sich um die Oper gar nicht erst zu bemühen – sie habe keine Stimme und sei obendrein hässlich. Doch Ema gab nicht auf.
Sie bewarb sich um ein Engagement direkt an der Berliner Hofoper und wurde angenommen. Das Berliner Publikum sowie den preußischen königlichen Hof eroberte sie mit der Titelrolle in Bizets Carmen. Und es folgten weitere Rollen, weitere Erfolge, Gastauftritte in Paris und in London, das über längere Zeit zu ihrer Hauptwirkungsstätte wurde. Sie sang an der Metropolitan Opera in New York, wo sie die gleichen Erfolge wie zuvor in Europa feierte. Gemeinsam mit Gustav Mahler setzte sie an der Metropolitan Opera auch Smetanas Verkaufte Braut durch.
Sie starb unerwartet im unvollendeten Alter von 52 Jahren am 28. Januar 1930 bei einer Augenoperation. In Prag wurde eine prunkvolle Bestattung ausgerichtet, indem sie an der Seite anderer berühmter Persönlichkeiten auf dem Friedhof Slavín der Prager Festung Vyšehrad beigesetzt wurde. Heute ist ihr Antlitz untrennbar mit der tschechischen Banknote im Wert von 2000 Kronen verbunden.
Auf die Spuren von Ema Destinnová können Sie sich auf der Festung Vyšehrad in Prag begebe, wo im Jahre 1923 eine außergewöhnliche Vorstellung stattfand. Die Titelrolle der Oper Libussa (Libuše) von Bedřich Smetana, den wir derzeit im Rahmen der Feierlichkeiten des Jahres der tschechischen Musik und des Projektes Smetana 200 ehren, sang dort Ema Destinnová. Sie sang mit einer derartigen Inbrunst, dass ihre Stimme deutlich am gegenüberliegenden Ufer der Moldau zu hören war.
Die tschechisch-polnische Starsängerin Ewa Farna (*1993) am Times Square
Ewa Farna ist eine polnisch-tschechische Sängerin, die ihre Lieder in Tschechisch und Polnisch interpretiert und aus dem tschechischen Teil des Teschener Schlesiens (Těšínsko) stammt. Sie erntet eine Auszeichnung nach der anderen und ist sowohl in Tschechien als auch in Polen berühmt. Ewa Farna wirkt im Bereich der Pop- und Rockmusik und wurde bereits als dreizehnjähriges Mädchen mit dem Radiohit Měls mě vůbec rád (Hast du mich je geliebt) bekannt.
Sie ist polnischer Nationalität und besitzt die Staatsbürgerschaft der Tschechischen Republik. Sie mag extravagante Mode. Interessant ist, dass Ewa Farna die offizielle Hymne der Handball-Weltmeisterschaft in Katar und in Polnisch den Titelsong zur polnischen Version des Disney-Films Camp Rock sang. 2021 besetzte Farna eine Werbetafel, die sich über den Times Square erstreckte, die belebteste Kreuzung der amerikanischen Hauptstadt. Mit ihrem Song „Body“ wurde sie zum Gesicht der Spotify-Playlist auf der Werbefläche, mit der das Unternehmen für die Gleichberechtigung von Frauen im Musikgeschäft kämpft.
Ivana Trump (1949-2022): eine Skiläuferin aus Zlín, die auf die Elite in Amerika zusteuerte
Die in Tschechien geborene Ivana Trump kennt die ganze Welt als erste Gattin des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Sie war eine hochwüchsige Blondine, die den einstigen amerikanischen Immobilienmagnaten bezauberte. In ihrer Jugend widmete sie sich der Karriere als Skiläuferin, war Model, emigrierte anschließend in den Westen und vermochte sich gut zu verheiraten. Dieser Umstand katapultierte sie in die amerikanische High Society, wobei sie nachfolgend selbst eine erfolgreiche Unternehmerin wurde.
Das Ehepaar Trump war unternehmerisch aktiv, baute Hotels und Casinos. Nach der stürmischen Scheidung sie besaß unter anderem eine Hotelkette und baute in aller Welt Wolkenkratzer: in Dubai, Katar, Costa Rica und in Australien. Im Jahre 1990 wurde sie in den USA zur Hotelierin des Jahres erklärt.
Sie starb unerwartet im Alter von 73 Jahren nach einem Sturz von der Treppe in ihrer Residenz als viermal geschieden Mutter von drei Kindern und zehnfache Großmutter. Auf ihre Spuren können Sie sich durch die Stadt Zlín begeben.