Die Höhlen von Koněprusy
Begeben Sie sich in eine Landschaft voller dramatischer Abhänge, tiefer Schluchten und steiler Felswände, die in ihrem Inneren eine fantastische Höhlenwelt voller Tropfsteine birgt. Die nur 30 km von Prag entfernten Tropfsteinhöhlen von Koněprusy (Koněpruské jeskyně) sind nicht nur das bekannteste Höhlensystem Tschechiens, sondern auch geheimnisvoll und sagenumwoben.

Im Jahr 1950 fand am südöstlichen Abhang des Bergkamms Zlatý kůň eine Sprengung statt, die eine Höhlenöffnung freilegte. In ihrer Freizeit legten die Bergarbeiter nach und nach kilometerlange Gänge frei, robbten durch sie hindurch und erweiterten sie so lange, bis sie plötzlich in einen atemberaubenden Saal voller Tropfsteine und zu einer tiefen Schlucht gelangten.

Eine habgierige Frau und der Name des Bergs

Woher hat der Berg Zlatý kůň (deutsch: Goldenes Pferd) eigentlich seinen Namen? Einer Legende nach lebte einst in einer nahe gelegenen Burg eine böse und habgierige Frau, die den im Berg verborgenen Schatz haben wollte. Dafür musste sie jedoch zunächst den Geist überlisten, der den Schatz bewachte. Denn er wollte den Schatz nur demjenigen geben, der goldene Haare und eine eiserne Hand hatte. Deshalb ließ die Frau eine goldene Perücke und einen eisernen Handschuh herstellen und ritt auf ihrem Pferd in den Berg hinein. Als ihre Dienerin und deren Liebster sich auf die Suche nach der verschwundenen Hausherrin machten, fanden sie diese erstarrt auf ihrem Pferd sitzen – der wütende Geist hatte sie nämlich samt Pferd zu Gold verwandelt. Dem jungen Paar jedoch tat der Geist nichts zuleide. Ganz im Gegenteil: Für ihre Ehrlichkeit belohnte er sie mit dem Schatz, denn das Mädchen hatte goldene Haare und ihr Liebster aufgrund seiner Kraft eine eiserne Hand.

Eine uralte Rosette

Auf Ihrem Weg in die geheimnisvollen Tiefen der Tropfsteinhöhle werden Sie an den unterschiedlichsten Tropfsteinen, dunklen Ecken und der Besonderheit dieser Höhle vorbeikommen: an der Koněpruské Růžice – einer versteinerten Rosette, die schon seit über einer Million Jahre die Wände der Höhle ziert. Das bedeutet, dass sie entstanden ist, als in Tschechien noch vorwiegend tropisches Klima herrschte.

Vorsicht: Fledermäuse!

Die Höhlen von Koněprusy beherbergen jedoch nicht nur Tropfsteine. Man fand hier sogar Tierknochen und sterbliche Überreste eines Steinzeitmenschen. Und auch heute sind die Höhlen bewohnt. Im Winter leben hier nämlich Fledermäuse. Außerdem fand man in der Höhle eine geheime Falschmünzerwerkstatt, in der im Mittelalter die hussitischen Silbertaler mit dem böhmischen Löwen gefälscht wurden. Aber auch die Umgebung der Tropfsteinhöhlen ist einen Besuch wert. Nicht entgehen lassen sollten Sie sich die berühmteste tschechische Burg Karlštejn, die Karl IV. errichten ließ, um dort die tschechischen Krönungsinsignien aufzubewahren. Wer gerne echtes Mittelalterflair mag, sollte Burg Křivoklát (Pürglitz) besichtigen, die zu den ältesten Burgen des Landes gehört.

 

 

Adresse

Správa Koněpruských jeskyní, P. O. Box 13, 266 01 Beroun