Neue Welt in Prag

Neue Welt in Prag

Eine kleine Stadt bei der Prager Burg, wo die Zeit stehen geblieben ist.

Obwohl es unmöglich scheint, in einer kleinen Entfernung von den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in der Tschechischen Republik gibt es einen Ort, den die Touristen noch nicht richtig entdeckt haben. Warum? Wahrscheinlich deshalb, weil unter der Kerze es bekanntlich am dunkelsten ist. Nur wenige Gehminuten von der Prager Burg gibt es ein Viertel mit dem Namen „Neue Welt“. Es besteht aus verwinkelten Gassen und kleinen Häusern aus dem Mittelalter. Und auf Grund der etwas abgelegenen Lage konnte die Neue Welt bereits über mehrere Jahrhunderte den gleichen Charakter beibehalten.
Viele der Häuser tragen immer noch den ursprünglichen Namen, der in der Regel etwas aus Gold beschreibt. Goldene Birnen, Zur goldenen Traube, Zum goldenen Baum, Strauch oder Storch... Es scheint, als ob hier im 16. Jahrhundert entweder Goldschmiede oder die Reichen Bürger lebten. Aber der Schein trügt. Die Neue Welt war damals die Vorburg der Prager Burg, wo die Ärmsten wohnten.

Kleine nicht geordnete Häuschen, die früher als Zeichen der Armut galten, haben heute jedoch einen ganz anderen Zauber. Einen besonderen Charme, dem Sie im Goldenen Gässchen oder eben in der Neuen Welt begegnen. Da die Gebäude noch sehr gut erhalten sind, ist es leicht, sich das Leben der Menschen vorzustellen, die zwischen den schiefen Wänden Wäsche trockneten und ihre freie Zeit meistens auf den kleinen Höfen verbrachten. Am Ende der Straße Černínská steht sogar ein richtiger Bauernhof U Raka, welcher heute der einzige erhaltene Blockbau mit Schindeldach in Prag ist. Heute wurde das Gebäude in ein Luxushotel umgewandelt.

Wer wohnte hier?

Im Haus U Zlatého noha lebte im Jahre 1600 der berühmte dänische Astronom und Mathematiker Tycho de Brahe, der auch mit Johann Kepler befreundet war und mit ihm zusammenarbeitete. Das Haus U Zlatého žaludu gehörte wiederum einige Zeit lang der Familie Santini, zu der auch der geniale barocke Architekt Jan Blažej Santini gehörte, dem die Tschechische Republik so manches barockes Juwel verdankt. Unter anderem auch das UNESCO-Denkmal am Grünberg bei Žďár nad Sázavou. In der Neuen Welt lebte einige Jahre auch der Maler Jan Zrzavý. Die Magie dieses unentdeckten Winkels im Herzen von Prag können auch Sie schätzen lernen!
 

Adresse

Hradčany - Nový Svět 118 00 Praha 1