Tag des Artenschutzes:  Der Eurasische Luchs, die Gottesanbeterin und der Urwald

Tag des Artenschutzes: Der Eurasische Luchs, die Gottesanbeterin und der Urwald

Die zauberhafte Natur in Tschechien. Entdecken Sie die Naturwunder in Mitteleuropa!

Tag des Artenschutzes: Der Eurasische Luchs, die Gottesanbeterin und der Urwald
Der World Wildlife Day, der Tag des Artenschutzes, fällt auf den 3. März und erinnert daran, wie wichtig es ist, die wilde Natur zu schützen! Besuchen Sie jene Orte in Tschechien, an denen sich die Wölfe gute Nacht sagen, wo Wildpferde weiden oder ein echter Urwald wächst. Und denken Sie daran, dass der Nationalpark Riesengebirge vom sagenumwobene Rübezahl (Krakonoš) behütet wird und die Buchenwälder des Isergebirges zu den Naturdenkmälern der UNESCO gehören.

Den Böhmerwald bewacht ein seltenes Raubtier

Beginnen wir mit dem Böhmerwald, dem größten Nationalpark in Tschechien, der sich an den Grenzen zu Deutschland erstreckt. Der Böhmerwald wird Sie mit seiner beinahe unberührten Natur und den faszinierenden Ausblicken nicht enttäuschen. Es handelt sich um einen einzigartigen Naturreichtum alpinen Typs mit Gletscherseen sowie mit der Quelle des längsten tschechischen Flusses, der Moldau. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die Hochmoore (sog. Seefilze), wo früher von Hand Torf abgebaut wurde.

 
Eine wahre Kostbarkeit ist der Boubín-Urwald. Ja, ein Urwald! Unmittelbar im Herzen des Böhmerwaldes wird die Wildnis durch beinahe ein halbes Jahrtausend alte Bäume bewacht, für den Eurasischen Luchs ein willkommenes Revier. Sie müssen sich jedoch nicht fürchten, denn diesem scheuen Raubtier persönlich zu begegnen, ist nach Meinung der Fachleute fast ausgeschlossen. Eine interessante Gelegenheit, sich mit der wilden Natur in Tschechien bekannt zu machen, ist das Wolfsgehege mit einem Aussichtssteg im v Besucherzentrum Srní.


 
Von der höchstgelegenen königlichen Burg in Tschechien, von Kašperk, die auf Geheiß des römischen Kaisers Karl IV. errichtet wurde, bietet sich Ihnen während der sommerlichen Nachtbesichtigungen die Möglichkeit der faszinierenden Beobachtung des nächtlichen Himmels. Und gewiss sollten Sie sich den Baumwipfelpfad nicht entgehen lassen.

Der Urwald Mionší und die Beskiden

Zu den bekanntesten Reservationen in den Beskiden, die gemeinsam mit dem geheimnisumwobenen Berg Radhošť zu jeder Jahreszeit herrlich sind, gehört der Urwald Mionší. Das Betreten des Schutzgebietes selbst ist verboten, der Zutritt ist lediglich auf dem Lehrpfad in Begleitung eines Fremdenführers möglich. Die Besichtigung nimmt drei bis vier Stunden in Anspruch, und auch wenn der Pfad nur am Rande des Urwaldes verläuft, werden Sie von der hiesigen unberührten Natur gewiss verzaubert sein.

Die Böhmische Schweiz aus den Chroniken von Narnia

Eine weitere obligatorische Station ist der Nationalpark Böhmische Schweiz. Das Königreich der Felsenstädte mit ungewöhnlichen Sandsteingebilden bietet atemberaubende Ausblicke, Klammen und Felsensteige. Einige tragen Filmbezeichnungen wie Zwergenschlucht, Mauseloch und Engelsstiege.   Und manche waren tatsächlich im Film zu sehen. Die Chroniken von Narnia – The Lion, The Witch and the Wardrobe, aus der Produktion des berühmten Studios Walt Disney Pictures, wurden in der Felsenstadt in Tisá gedreht.

 
Das Gebiet wurde vor zwei Jahren von einer vernichtenden Feuersbrunst heimgesucht, welche das faszinierende Prebischtor (Pravčická brána) zum Glück überlebte. Das größte natürliche Felsentor Europas (Breite 27 Meter, Höhe der Wölbung 16 Meter) befindet sich etwa drei Kilometer von Hřensko entfernt. Zu ihm führt ein Weg mit zahlreichen Stegen und Passagen unter Überhängen. Absolvieren können Sie dort auch eine der beliebtesten Wanderrouten der Böhmisch-Sächsischen Schweiz, den Gabrielensteig, oder den am niedrigsten gelegenen Ort in Tschechien (114 m), das  Elbetal in Hřensko.

Immer noch behütet Rübezahl (Krakonoš) das Riesengebirge



Nicht vergessen dürfen wir den Nationalpark Riesengebirge, eines der wertvollsten Naturgebiete in ganz Mitteleuropa, in dessen Bergen der sagenumwobene Rübezahl (Krakonoš) herrscht und wo die Elbe entspringt.

Das Riesengebirge ist das höchste, meistbesuchte und einzige Gebirge mit Hochgebirgscharakter in der Tschechien. Wir finden dort steile Gletscherkare sowie ausgedehnte Bergwiesen, wo seltene Pflanzenarten (unter anderem die Türkenbund-Lilie) und Tiere, Felskämme und malerische, von Blockhütten gesäumte Täler anzutreffen sind. Wegen der rauen nordischen Schönheit der hiesigen, einzigartigen mitteleuropäischen Tundra steht das Gebiet als Biosphärenreservat unter dem Schutz der UNESCO. In den höchsten Teilen der Berge, in den Hochmooren, kann man dem immer seltener werdenden Blaukehlchen begegnen.


 
Der bekannteste Ort des Riesengebirges ist die Schneekoppe (Sněžka), der höchste Berg Tschechiens. Hinauf gelangen Sie auf Schusters Rappen, wobei Sie beim Anblick der umliegenden Landschaft ordentlich ins Schwitzen kommen, oder bequem mit der Seilbahn. Auf dem Gipfel erwartet Sie neben den überwältigenden Ausblicken etwas Einmaliges: die höchstgelegene Postdienststelle in Tschechien.

Ein Buchenmeer in der UNESCO

Erwähnenswert sind obendrein die anliegenden Buchenwälder des Isergebirges, die als überhaupt erste aus Tschechien unter die Naturdenkmäler der UNESCO gelangten. Sie grenzen an das farbenfrohe Isergebirge. Die uralten Buchenwälder, die von den Ortsansässigen „Buchenmeer“ genannt werden, sind der größte Buchenwaldkomplex in Tschechien. Bereits in der Vergangenheit war es wegen des abschüssigen Terrains oder der Felsen nicht möglich, Holz zu fördern.  Diese Wälder blieben daher über lange Jahrzehnte vom Menschen unberührt.  Somit konnte ein einzigartiges Ökosystem mit seltenen Pflanzen, Insekten und Amphibien entstehen.

 
Ein Spaziergang durch diese unberührte Natur lässt das Herz eines jeden höher schlagen, der den Duft des einen Waldes und das Plätschern funkelnden Wassers mag. Auf dem durch das Schutzgebiet führenden Pfad gibt darüber hinaus zahlreiche besondere Felsengebilde. Unter allen dominiert der großartige Kopf eines Gorillas!

Die Gottesanbeterin und wilde Pferde



Den Spaziergang durch die tschechischen Nationalparks und Naturschutzgebiete schließt der jüngste und kleinste Nationalpark Podyjí (Thayatal) ab, der im Volksmund „tschechisches Amazonien“ genannt wird. Es handelt sich um das in Südmähren an der Grenze zu Österreich gelegene, außergewöhnlich erhaltene Tal des Flusses Dyje (Thaya) mit seinem Reichtum an seltener Fauna und Flora, wo wilde Pferde weiden.

 
Sehen können Sie dort auch die Gottesanbeterin, den herrlichen Schmetterling Schwalbenschwanz oder die leuchtende Östliche Smaragdeidechse.   Auf die Mäander der Dyje werden sie von verschiedenen Felsaussichtspunkten oder von den Burgruinen schöne Ausblicke haben. Das gesamte Gebiet können Sie zu Fuß durchwandern, jedoch wird es auch von Radfahrern ebenso wie von den Liebhabern des Weins gern aufgesucht, denn gerade dort öffnet sich das Herz des Weinanbaus in Tschechien.

Die Natur muss geschützt werden!

Und zum Schluss einige praktische Ratschläge, die aus Ihrem Besuch der Nationalparks in Tschechien und der geschützten Naturreservate ein noch wundervolleres Erlebnis machen. Im Hinblick auf das außerordentliche Interesse der Touristen in der sommerlichen Hauptsaison sollten Sie den meistbesuchten Orten zwischen Mittag und 15 Uhr lieber ausweichen. Vergessen Sie nicht, sich gegenüber der Natur rücksichtsvoll zu verhalten, nur so kann Ihr Reisen nachhaltig sein. Bewegen Sie sich lieber auf den gekennzeichneten Routen, nehmen Sie Abfälle mit zurück in die Zivilisation und pflücken Sie keine seltenen Blumen

 
An viele Orte befördern Sie obendrein regelmäßige Bus- und Bahnverbindungen. Sie sparen die Benzinkosten, müssen nicht lenken, und außerdem bieten sich Ihnen faszinierende Blicke. Vergessen Sie nicht, dass auch der Weg das Ziel sein kann.

Reisen Sie nachhaltig

Reisen Sie nachhaltig

Reisen ist ein großartiger Genuss und Bereicherung des menschlichen Lebens. Damit es weiterhin so bleibt, ist es wichtig, unsere Reisen schonend gegenüber der Natur und der Kultur der besuchten Orte zu planen und durchzuführen. Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, über ein „grüneres“ Reisen nachzudenken und sich den verantwortungsbewussten Touristen anschließen würden.
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